Salbeiöl – Wirkung und Anwendung

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Zusammenfassung:

  • Salbeiöl hat antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften und kann bei Halsschmerzen, Hautproblemen und Menstruationsbeschwerden helfen.
  • Salbeiöl kann in der Aromatherapie zur Entspannung und als natürliche Ergänzung zur täglichen Gesundheitspflege verwendet werden.
  • Bei der Anwendung von Salbeiöl sollten die empfohlenen Dosierungen und Anwendungsarten beachtet werden, um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden.

„Warum sollte ein Mensch sterben, in dessen Garten Salbei wächst?“ – Diese Frage stellte man bereits im 14. Jahrhundert an der berühmten medizinischen Schule in Salerno. Sie spielt auf das Geheimnis des Salbei an, der seit Urzeiten als Heilmittel von großer Bedeutung war. Und auch heute noch entfaltet die Pflanze – zum Beispiel in Form des wertvollen Salbeiöls – überaus positive Eigenschaften und wirkt gegen zahlreiche körperliche, geistige und seelische Ungleichgewichtszustände. 

Salbeiöl und dessen Wirkung

Woher kommt der Name „Salbei“?

Der Name Salbei entstammt dem Lateinischen. Er leitet sich von „salvia“ ab, dieser Begriff wiederum von lateinisch „salvare“, was „heilen“ bzw. „gesund“ bedeutet.

Psychologische Wirkung

Schon vor Jahrhunderten wusste man um die positive Wirkung des Salbeiöls nicht nur auf den Körper, sondern auch auf Geist und Seele. Insbesondere als Mittel zur Stärkung des Nervenkostüms wurde Salbeiöl in dieser Zeit eingesetzt. Und noch heute ist es Bestandteil vieler pflanzlicher Heilmittel, die bei Nervenleiden verordnet werden.

Wie so oft bei pflanzlichen bzw. naturheilkundlichen Präparaten kommt es auch hier auf die Dosierung an. Generell ist Salbeiöl ein sehr starkes Präparat, das bei zu hoher Dosierung die gewünschte Heilwirkung umkehren kann. Im Extremfall beeinflusst Salbeiöl das zentrale Nervensystem negativ, führt zu Krämpfen und sogar zu Lähmungserscheinungen und epileptischen Anfällen.

In sehr geringer Dosierung dagegen kann Salbeiöl die Nerven beruhigen. Dies resultiert aus der Beeinflussung des parasympathischen Nervensystems. Und da ein übermäßig beanspruchtes Nervensystem oft auch mit starker Müdigkeit und Abgeschlagenheit einher geht, empfiehlt sich Salbeiöl nicht nur zur Beruhigung der Nerven, sondern auch zur Stabilisierung des gesamten Geisteszustands.

Diese ausgleichende und stabilisierende Wirkung wird auch dazu genutzt, depressive Verstimmungen und Depressionen mit Salbei zu behandeln. Das ätherische Öl regt die Sinne an und sorgt dafür, dass nicht nur das Negative, sondern auch wieder schöne Dinge und Ereignisse im Leben wahrgenommen werden.

Und noch ein weiterer Effekt kommt dank der ausgleichenden Wirkung beim Einsatz von Salbeiöl zum Tragen: Es verbessert die Gedächtnisleistung. Das menschliche Gehirn kann Dinge nur dann optimal aufnehmen und im Gedächtnis abspeichern, wenn es entsprechend harmonisch mit dem zentralen Nervensystem zusammenarbeitet. Ist das Nervensystem überreizt, funktioniert diese Kommunikation nicht mehr ausreichend und die Gedächtnisleistung lässt nach. Genau hier kann Salbeiöl zum Einsatz kommen. Es harmonisiert die Zusammenarbeit zwischen Nervensystem und Gedächtnis und hilft so, die Gedächtnisleistung zu verbessern.

Körperliche Wirkung

Schon immer wurde der Salbei für eine Art Wunderpflanze gehalten. So schätzten ihn die Chinesen über die Maßen, da sie glaubten, er würde Unfruchtbarkeit beheben und heilen. Die Römer dagegen betrachteten Salbei als ein Allheilmittel. Und tatsächlich: Das lateinische Ursprungswort für Salbei bedeutet „heilen“. Kein Wunder also, dass Salbei über die Jahrhunderte stets eine beliebte Pflanze war und aus ihm schon immer gerne das wohltuende Salbeiöl hergestellt wurde. Dieses Öl wirkt sich vielfach positiv auf den Organismus aus.

Innere Wirkung

Aufgrund seiner Stärke und dem Hauptinhaltsstoff Monoterpenketon sollte Salbeiöl nicht eingenommen bzw. nicht innerlich angewendet werden. Auch für Kinder unter sechs Jahren sowie für Menschen mit Neigung zur Epilepsie empfiehlt sich die Anwendung von Salbeiöl nicht. Gleiches gilt für schwangere Frauen. Wie wichtig es ist, diese Hinweise zu beachten, zeigt auch der Umstand, dass Salbeiöl in einigen Ländern (zum Beispiel in Frankreich) im Handel nicht frei erhältlich ist. Es muss dort von einem Arzt verschrieben werden.

Äußere Wirkung

Äußerlich wird Salbeiöl vor allem bei Verletzungen der Haut angewendet, zum Beispiel bei Schnittwunden. Es stoppt Blutungen sehr schnell und unterstützt die Bildung von Narbengewebe.
Traditionell setzt man Salbei zur Linderung von Hautproblemen ein. Dazu gehören bekannte Hautkrankheiten wie etwas Herpes, Schuppenflechte, Dermatitis, Neurodermitis etc. Auch bei Geschwüren kann das Öl eine positive Wirkung erzielen.

Äußerlich angewendet eignet sich Salbeiöl aber auch zur Behandlung von Pilzinfektionen im Vaginalbereich sowie bei diversen Wechseljahresbeschwerden, darunter auch bei starkem Schwitzen.
Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Probleme im Mund-, Hals- und Rachenbereich. Salbeiöl in Mundspülungen sorgt dafür, dass übermäßiger Schleim im Rachen, am Gaumen und im gesamten Mundraum abgebaut wird. Das Öl beugt Zahnfleischentzündungen und Mundgeschwüren vor und reguliert die Tätigkeit der Drüsen im Mund- und Rachenraum. Gerne eingesetzt wird es auch bei Erkältungen, Katarrhen, Bronchitis und generell bei allen bakteriellen Infektionen.

Die Anwendung von Salbeiöl

Wie erwähnt, sollte Salbeiöl immer nur äußerlich angewendet werden. Auch hier ist eine Anwendung in purer Form nicht empfehlenswert, das Öl muss stark verdünnt werden. Neben dem Auftragen auf die Haut kann es auch in Mundspüllösungen zum Einsatz kommen.

Zubereitung und Dosierung

Zur Zubereitung einer anwendungsbereiten Form des Salbeiöls wird ein gut verträgliches Basisöl eingesetzt, z. B. Mandelöl oder Jojobaöl. Man gibt einen Tropfen Salbeiöl auf etwa 50 ml des Basisöls und vermischt die Öle sorgfältig. Diese Mischung ist sehr gut für die Anwendung auf der Haut geeignet. Zur Herstellung einer Mundspüllösung kann die Dosierung nochmals verringert werden (1 Tropfen Salbeiöl auf 100 ml Basisöl).

Chemische Zusammensetzung

Die chemisch relevanten Bestandteile im Salbeiöl sind: Borneol, Salviol (Alkohol), Kampfer, Cineol, Thujen (Ketone) sowie Phellandren (Terpen).

Herstellung

Die Herstellung von ätherischem Salbeiöl ist vergleichsweise aufwändig. Es wird durch die Wasserdampfdestillation der Pflanze gewonnen. Dafür werden zunächst die Pflanzenteile – insbesondere die Blätter – in einem Wasserbad erhitzt. Die ätherischen Stoffe lösen sich und sind im aufsteigenden Wasserdampf enthalten. Dieser Wasserdampf wird im Anschluss wieder kondensiert. Es bildet sich Kondenswasser, auf dessen Oberfläche sich die ätherischen Stoffe in Form des Salbeiöls absetzen. Nun muss das Öl noch von Kondenswasser getrennt werden, so dass das reine Salbeiöl übrig bleibt.

salbei knospe

Um einen Liter ätherisches Salbeiöl herzustellen, benötigt man zwischen 40 und 80 kg der Salbeipflanze.
Salbei – Steckbrief

  • Wissenschaftlicher, botanischer Name: Salvia officinalis
  • Höhere Klassifizierung: Mentheae
  • Familie: Labiatae (Lippenblütler)
  • Unterfamilie: Magnoliopsida
  • Niedrigere Klassifizierung: Echter Salbei, Azteken-Salbei, Hain-Salbei, Feuersalbei, Muskatellersalbei
  • Heilwirkung: Adstringierend, antirheumatisch, antiseptisch, krampflösend, blutreinigend, leberstärkend, menstruationsfördernd, harntreibend, kräftigend
  • Anwendungsbereiche: Nervenleiden, Hauterkrankungen, Wunden, Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden etc.
  • Hauptanwendung: Haut- und Schleimhauterkrankungen
  • Verwendete Pflanzenteile: Grundsätzlich die ganze Pflanze, insbesondere aber die Blätter
  • Inhaltsstoffe: Cineol, Cymol, Thujon, Borneol
  • Volkstümlicher Name: Altweiberschmecken, Edelsalbei, Echter Salbei, Garten-Salbei, Königssalbei, Kreuzsalbei, Muskatellerkraut, Sälvel, Salf, Salfat, Scharleikraut, Selve, Zaffe, Zupfblatteln.
  • Sammelzeit / Blütezeit: Mai – Juli
  • Vorkommen: Ursprünglich im Mittelmeerraum, heute fast überall

Botanik und Artenvielfalt

Die Familie der Salbeipflanzen hält zahlreiche Unterarten bereit, von denen sich jedoch nur wenige für die Herstellung von Salbeiöl eignen. In den meisten Fällen wird der „Echte Salbei“ (auch „Heilsalbei“ genannt) dafür verwendet. Die Pflanze gedeiht am besten in einem mediterranen Klima und wird dort bis zu 80 cm hoch. Sie verströmt einen charakteristischen, scharf-würzigen Duft, der insbesondere von den Blättern ausgeht. Die Blütenkelche, welche in der Blütezeit ausgebildet werden, sind ährenförmig und von lila Farbe.

Auch gibt es den Wahrsage-Salbei: Der Azteken-Salbei, auch Götter-Salbei oder Wahrsage-Salbei genannt, ist die Salvia Divinorum Pflanze. Dies ist eine psychoaktiv wirkende Salbeiart.

Kultivierung und Standort

Mittlerweile kann Salbei auch in Mitteleuropa problemlos im Garten angepflanzt werden. Zu beachten ist, dass die Pflanze einen warmen Standort mit möglichst voller Sonne benötigt. Sie bevorzugt einen durchlässigen Kalkboden und trockene bis mäßig feuchte Erde. Ohne direkte Sonneneinstrahlung werden sich die ätherischen Öle in den Salbeiblättern nur unzureichend ausbilden.

Fazit

Vor allem Menschen mit Hautproblemen (auch Probleme mit den Schleimhäuten) wissen das Salbeiöl zu schätzen. Mit seiner stark antibakteriellen und harmonisierenden Wirkung ist es prädestiniert für den Einsatz bei Hautkrankheiten, Verbrennungen, Wunden usw. Aber auch bei Nervenleiden und typischen Frauenbeschwerden hat sich Salbeiöl seit Jahrhunderten bewährt – ein echter Tausendsassa der sanften Naturmedizin!

FAQ

Kann man Salbei räuchern?

Ja, insbesondere der weiße Salbei eignet sich sehr gut zum Räuchern. Er wurde bereits vor Jahrhunderten für Reinigungs- und Schwitzzeremonien genutzt.
Welche Wirkung hat Salbei Tee?

Salbei Tee ist sehr beliebt, vor allem zur Beruhigung bei Stress und einem allgemein angespannten Nervenkostüm. Er wirkt außerdem antibakteriell im Mund- und Rachenraum.

Wofür kann ein Salbei-Hydrosol eingesetzt werden?

Die Salbei-Hydrosol-Lösung wird vor allem für Mund- und Rachenspülungen eingesetzt. Sie beruhigt die Schleimhäute, bekämpft übermäßigen Schleim sowie schädliche Bakterien und Viren.

Verursacht Salbeiöl Bluthochdruck?

Salbeiöl hat eine blutdruckerhöhende Eigenschaft und sollte daher von Menschen mit erhöhtem Blutdruck nicht eingesetzt werden.

Welche Farbe und Geruch hat Salbeiöl?

Salbeiöl weist eine charakteristische blaue Farbe auf und riecht krautig, frisch, herb und würzig.

Ist der Geschmack von Salbeiöl angenehm?

Von den meisten Menschen wird der Geschmack von Salbeiöl als eher unangenehm empfunden. Es ist leicht bitter und wirkt zusammenziehend im Mund.

Wie gestaltet sich der Salbeiöl Wirkungskreis?

Der Salbeiöl Wirkungskreis beinhaltet folgende Eigenschaften:

  • schweißhemmend
  • harntreibend
  • antibiotisch
  • desinfizierend und
  • durchblutungssteigernd

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