Kurkuma – Bioverfügbarkeit und Studienlage

kurkuma pulver

Die gelbe Wurzel, auch Gelbwurz genannt, verfügt über den Wirkstoff Curcumin und wird in der Ayurvedischen Medizin als Heilmittel begriffen. So soll Curcumin zum Beispiel Blähungen lindern, Entzündungen hemmen und Linderung bei Magen-Darm-Beschwerden verschaffen können. 

Gleichzeitig sollen Kurkuma-Präparate vor ernsthaften Erkrankungen wie Krebs oder Alzheimer schützen können. In Indien gilt Kurkuma zudem als fester Bestandteil der nationalen Küche.

Doch wie gesund ist Kurkuma tatsächlich? Wie hoch fällt die Bioverfügbarkeit aus und welche wissenschaftlichen Studien belegen eine Wirkung von Curcumin? Und lohnt sich der Erwerb von Kurkuma-Kapseln?

Was ist Kurkuma?

Kurkuma (Curcuma Ionga) stammt aus Südasien und wird auch als Gelber Ingwer oder Safranwurzel bezeichnet. Die Pflanzenart gehört zu den Ingwergewächsen. Das Rhizom weist einen satten Gelbton auf.

Im Ayurveda gilt die Pflanze als Heilmittel und soll zum Beispiel die Verdauung anregen. In Indien bestehen zahlreiche Gerichte aus einer Currypaste, die auf gemahlener Kurkuma basiert.

Die krautige Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu einem Meter. Die enthaltenen ätherischen Öle erzeugen die Gelbfärbung. Dabei fällt Kurkuma preiswerter aus als Safran. Bis ins 20. Jahrhundert hinein nutzte man Kurkuma zudem zum Färben von Papier oder Salben.

Die Bioverfügbarkeit von Curcumin

Die Bioverfügbarkeit gibt an, wie schnell, in welchem Umfang und an welchem Ort ein Inhaltsstoff im Körper wirkt. Dabei fußt der Messwert auf der Resorptionsgeschwindigkeit und der Resorptionsquote.

Darüber hinaus wird der First-Pass-Effekt einbezogen. Dabei handelt es sich um die Metabolisierung eines Pharmakons. Der First-Pass-Effekt wird ausgelöst, wenn der Wirkstoff aus dem Magen-Darm-Trakt in den Blutkreislauf transportiert wird.

Um die Bioäquivalenz zu bestimmen, nutzen Experten den Richtwert “Bioverfügbarkeit”. Auf diese Weise kann die Wirkung identischer Inhaltsstoffe miteinander verglichen werden.

Die Kurkumawurzel besteht zu circa 6 Prozent aus dem wasserunlöslichen Curcumin. Dies trifft sowohl auf die frische Kurkumaknolle als auch auf die zu Pulver verarbeitete oder getrocknete Kurkuma zu.

Ein geringer Anteil erreicht nach dem Verzehr den Blutkreislauf. Darüber hinaus baut der menschliche Körper das Polyphenol innerhalb kurzer Zeit ab. Dennoch setzt man in der Naturheilkunde auf Curcumin, um zum Beispiel Rheuma oder Arthrose zu behandeln.

Da die Bioverfügbarkeit der frischen Kurkumaknolle oder des Kurkumapulvers gering ausfällt, greifen viele Menschen bevorzugt zu Kurkuma Kapseln.

Kaum wissenschaftliche Belege für die Wirkung von Curcumin

Curcumin reagiert im Labor mit zahlreichen Substanzen. Dieser Umstand erschwert die Forschung. Denn in der Petri-Schale lassen sich zahlreiche positive Wirkungsweisen belegen. So konnten Forscher sogar Krebs-Zellen zerstören, indem sie Curcumin verwendeten. Und auch Tiere reagierten in Tierversuchen positiv auf Kurkuma.

Klinische Studien zur Wirkungsweise beim Menschen bestehen jedoch kaum. Die wenigen existierenden Studien gelten als nicht aussagekräftig. Der Grund: Eine geringe Probandenzahl, Untersuchungen oder Vergleichsgruppen oder abgebrochene wissenschaftliche Untersuchungen liefern keine fundierten Ergebnisse.

Darüber hinaus führen die bioaktiven Eigenschaften von Kurkuma dazu, dass die Studien keine eindeutigen Ergebnisse unklar ausfallen. Denn diese treten zusätzlich zu den PAINS-Eigenschaften auf.

Das bedeutet jedoch nicht, dass eine positive Wirkung von Kurkuma auf den menschlichen Körper auszuschließen ist. Allerdings bleibt abzuwarten, wann neue Forschungsergebnisse publiziert werden.

Welche Studien belegen die Wirksamkeit von Curcumin?

In Indien schwört man auf Kurkuma als Mittel bei Entzündungen im Magen-Darm-Trakt. So erfreut sich das Gewürz einer großen Beliebtheit. Ein netter Nebeneffekt: Kurkuma verleiht dem Essen eine ansprechende Optik. Die Speisen erscheinen anschließend in einem auffälligen Gelbton. 

Auch Naturheilkundler berichten immer wieder von positiven Effekten auf Erkrankungen, die mit chronischen Entzündungen einhergehen. So soll Curcumin Reizdarm-Patienten zu einem gesteigerten Wohlbefinden verhelfen können.

Doch welche wissenschaftlichen Studien befassten sich mit der Wirkung von Curcumin? In der Medizin wurde Curcumin bereits zur Behandlung von Prostatakrebs-Patienten eingesetzt. Zudem erhielten Menschen Curcumin-Präparate, die an Darmkrebs erkrankt waren.

So berichtet die Uniklinik Freiburg zum Beispiel, dass experimentelle Studien Grund zu der Annahme bieten, dass Curcumin die Zellvermehrung der Krebszellen regulieren beziehungsweise Botenstoffe hemmen kann. So könnte Curcumin antioxidativ, antimetastatisch, antikanzerogen und immunmodulatorisch wirken.

Was sollte man bei Kurkuma-Kapseln beachten?

Wer den eigensinnigen Geschmack der Kurkuma-Wurzel scheut oder die Bioverfügbarkeit des Curcumins erhöhen möchte, greift zu Kurkuma-Kapseln. Dabei sollten die Herstellerhinweise Berücksichtigung finden.

Als Faustregel gilt: Pro Tag sollte die Curcumin-Dosis maximal 200 Milligramm betragen. Eine zu hohe Dosierung kann Nebenwirkungen wie Bauchschmerzen hervorrufen.

Die Wirkstoffmenge im Blutkreislauf (die Bioverfügbarkeit) erhöhen Hersteller in der Regel durch die Zugabe weiterer Wirkstoffe wie Piperin aus Pfeffer.

Als lohnenswert gelten derzeit Präparate mit einer Nano-Fett-Emulsion. Da Curcumin wasserlöslich ist, werden Fette hinzugefügt. Der Fettmantel schützt das Curcumin und verbessert die Aufnahmefähigkeit im Magen-Darm-Trakt. So kann der Körper den Wirkstoff zu den Zellen geleiten. 

Wie nimmt man Kurkuma-Kapseln ein?

Kurkuma-Kapseln können täglich oder alle zwei Tage eingenommen werden. Dabei ist zu berücksichtigen, wie hoch die Konzentration der Inhaltsstoffe ausfällt. Die hochdosierten Kapseln werden mit einem großen Schluck Wasser verabreicht.

Kurkuma-Kapseln einnehmen: Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Wer ein Körpergewicht von 70 Kilogramm aufweist, kann pro Tag 140 Milligramm Curcumin konsumieren. Übersteigt die Dosierung den empfohlenen Höchstwert, können diverse Nebenwirkungen auftreten.

Dazu zählen:

  • Blähungen
  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen

Das Fazit – Kurkuma wird in Asien als Heilmittel verwendet

Zugegeben: Kurkuma verfügt über eine ansprechende Farbe und verfeinert jedes Gericht. Da das Pulver jedoch eine geringe Curcumin-Konzentration aufweist und der Magen einen Großteil des Inhaltsstoffs zersetzt, kann es sich lohnen, auf Kurkuma-Kapseln zu setzen.

Ob Kurkuma eine positive Wirkung auf die Gesundheit erzielt, kann derzeit nicht durch Studien bestätigt werden. Da es sich um ein Naturprodukt handelt, erweisen sich wissenschaftliche Studien als Herausforderung. Jedoch konnten experimentelle Untersuchungen bereits einen positiven Effekt des Wirkstoffs belegen.

In Asien schätzt man das Gewürz dagegen seit jeher als Heilmittel. So soll die gelbe Knolle zum Beispiel Bauchschmerzen vertreiben können. In der Naturheilkunde wird Curcumin bevorzugt eingesetzt, um chronische Erkrankungen wie Arthrose oder Rheuma zu behandeln.

Quellen:
The Essential Medicinal Chemistry of Curcumin | Journal of Medicinal Chemistry (acs.org)
FI_Kurkuma_D_0316_Chrubasik.indd (uniklinik-freiburg.de)

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