Früher war man der Überzeugung, dass Krankheiten von Dämonen und bösen Kräften verursacht wurden. Heute ist man zum Glück weiter. Die Mechanismen vieler Erkrankungen sind bekannt und in den meisten Fällen stehen Medikamente und Behandlungen bereit. Man weiß aber auch, dass Ernährung eine sehr große Rolle spielen kann, um Krankheiten zu vermeiden oder den Kampf gegen sie zu unterstützen. Inwieweit das bei Asthma der Fall ist, klären wir in diesem Artikel.
Was ist Asthma eigentlich?
Das Wort Asthma kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt “Beklemmung”. Dabei handelt es sich um eine chronische, in Anfällen auftretende Entzündung der Atemwege. Sie geht mit einer erhöhten Sensibilität der Bronchien gegenüber bestimmten Reizen einher – der sogenannten Hyperreagibilität.
Typische Beschwerden bei Asthma-Erkrankung sind Husten, pfeifendes Atmen, Kurzatmigkeit, Luftnot und ein Gefühl der Enge in der Brust. Diese Symptome treten oft nachts oder in den frühen Morgenstunden auf. Die gute Nachricht: Asthma lässt sich mit Medikamenten meist gut behandeln. So kann man beispielsweise Asthma-Inhalatoren wie SalbuHEXAL nutzen, die einem das tägliche Leben einfacher machen.
Die Kraft der Ernährung
Asthma ist also eine entzündungsbedingte Erkrankung und man weiß, dass bestimmte Lebensmittel Entzündungsreaktionen fördern oder verstärken können. Andere Nahrungsmittel haben dagegen eine nachgewiesene entzündungssenkende Wirkung. Kann dann nicht die richtige Ernährungsweise bei Asthma helfen oder die Krankheit ganz bekämpfen?
Die Antwort ist: Ja und nein.
Es gibt keine ideale Ernährungsweise bei Asthma, die für jede Asthmaerkrankung Wunder wirkt. Es gibt aber Empfehlungen und Richtlinien, an die man sich halten kann. Bevor wir diese aufzeigen, sollte man kurz über Freie Radikale und Antioxidantien reden.
Antioxidantien: Die Radikalenfänger
Unser Organismus wird permanent von schädlichen Einflüssen bombardiert: Vom Rauchen über Entzündungen bis hin zu Übergewicht – der Körper ist ständig sogenannten freien Radikalen ausgesetzt. Sie belasten ihn und verursachen oxidativen Stress, sollten sie überhand nehmen und nicht mehr neutralisiert werden können.
Oxidativer Stress kann zu Gewebeschäden führen, die wiederum Entzündungen hervorrufen können. Sollten diese Entzündungen chronisch werden, können sie zu einer Reihe von Krankheiten wie Autoimmunerkrankungen, Asthma, Bluthochdruck, Diabetes Typ-2 oder sogar Krebs führen (1).
Antioxidantien hingegen sind chemische Verbindungen, die die Oxidation anderer Substanzen verlangsamen oder verhindern können. Sie vermeiden Zellschäden durch freie Radikale oder instabile Moleküle, die der Körper als Reaktion auf Umwelt- und andere Belastungen produziert.
Natürlich verfügt der Körper über eigene antioxidative Abwehrkräfte, um freie Radikale in Schach zu halten. Diese werden als endogene Antioxidantien bezeichnet. Beispiele dafür sind Glutathion, Harnsäure oder Melatonin. Antioxidantien, die von außerhalb des Körpers kommen, nennt man exogen.
Antioxidantien sind auch in der Nahrung enthalten, insbesondere in Obst, Gemüse und anderen pflanzlichen, vollwertigen Lebensmitteln. Ebenfalls sehr effektiv sind einige Vitamine (wie z. B. Vitamin C und E) und auch ein hoher Anteil an Omega-3-Fettsäuren kann präventiv oder mildernd wirken (2).
Diese Nahrungsmittel fördern Entzündungen
Wer rotes Fleisch mag und an Asthma leidet, dem wird das Folgende nicht gefallen: Verarbeitetes, also gepökeltes oder mit Salz versetztes Fleisch erhöht das Entzündungsrisiko. Die mit Asthma in Zusammenhang stehenden Entzündungen können sich entwickeln oder verschlimmern und die Symptome verstärken. Das gilt auch für hohe Mengen an Salz und Zucker.
Auch von Sulfiten, Glutamat und Tartrazin sollte man die Finger lassen – sie gelten als potenzielle Asthmaauslöser. Zu finden sind sie in Wein, Trockenobst, als Färbungsmittel in manchen Fruchtsäften oder als Geschmacksverstärker z. B. in Fertiggerichten.
Bei Milch und Milchprodukten ist man sich bislang noch nicht einig, ob die erhöhte Schleimproduktion nach deren Genuß Auswirkungen auf das Asthma hat.
Diese Lebensmittel verringern Entzündungen
Gut ist in erster Linie alles, was einen hohen Anteil an den bereits erwähnten Antioxidantien hat. Denn nicht nur Vitamine sind für die Abwehr schädlicher Substanzen unerläßlich, auch andere Lebensmittel unterstützen durch die in ihnen enthaltenen Nährstoffe.
- Quinoa zum Beispiel ist sehr reich an nützlichen Pflanzenstoffen wie Saponinen, Phenolsäuren, Flavonoiden und Betacyanen. Viele dieser Verbindungen können als Antioxidantien wirken und Freie Radikale im Körper neutralisieren.
- Amarant besitzt einen hohen Anteil an Phenolsäuren. Das sind Pflanzenstoffe wie zum Beispiel Gallussäure, p-Hydroxybenzoesäure und Vanillinsäure, die als Antioxidantien wirken.
- Die im Papain der Papaya enthaltenen Antioxidantien sollen die freien Radikale im Körper daran hindern, wichtige Stoffwechselprozesse des Organismus zu stören, genauso wie das in Forellen, Mikroalgen, Hefe und Garnelen vorkommende Astaxanthin. Es kann zudem gewebeschädigende Akut-Phase-Proteine und DNA-schädigende Biomarker vermindern.
- Auch Grapefruitkernextrakt (GKE), das in Kurkuma enthaltene Curcumin und das bisher stärkste beschriebene OPC-Antioxidant, das in vielen Nahrungsmitteln wie z.B. Äpfeln, Zimt, Kokosnüssen oder Brombeeren vorkommt, können den oxidativen Stress signifikant reduzieren.
- Flavonoide, in einer Vielzahl von Pflanzen enthalten, erfüllen eine Reihe unterschiedlicher Funktionen, wie z.B. UV-Schutz oder das Anlocken von Bestäubern. Für den Menschen und seine Ernährung relevant sind die in vielen Obst- und Gemüsesorten enthaltenen Flavonoide, die zu den am häufigsten vorkommenden Polyphenolen zählen und denen besonders antioxidative Eigenschaften zugeschrieben werden.
Fazit: Die richtige Ernährung hilft
Wie eine Studie der Universitätsklinik Kopenhagen zeigte, die 2017 auf dem Internationalen Kongress der Europäischen Gesellschaft für Atemwegserkrankungen vorgestellt wurde, kann Ernährung einen positiven Effekt auf Asthmaerkrankungen haben.
In Verbindung mit Sport und Bewegung haben Asthmatiker, die sich bewusst ernähren und auf bestimmte Lebensmittel verzichten, eine höhere Chance auf ein normales Leben. Kurzatmigkeit, Atemnot und Brustschmerzen gehen zurück und im besten Fall reduziert sich auch der Verbrauch benötigter Medikamente.
Quellenangaben:
(1) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK21662/
(2) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK11902/
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