Fast jeder Mensch in Deutschland wendet tagtäglich Hautcremes, Shampoo und Deodorant an. Bei Frauen kommen noch viele weitere Produkte wie Haarspülungen, Make-up, Masken und Körperlotion hinzu. Doch viele Kosmetika, die auf konventionelle Weise hergestellt werden, enthalten Stoffe, die für die Gesundheit und die Umwelt schädlich sein können.
Schädlichen Inhaltsstoffe in konventioneller Kosmetik
Die Liste der Substanzen, die man vermeiden sollte, ist lang. Beispielsweise sollte man Lichtschutzfilter wie Benzophenone-3, Octocrylen und Ethylhexyl Methoxycinnamate, die in Sonnenschutzcremes enthalten sein können, nicht bedenkenlos verwenden. Auch Mineralölprodukte wie Paraffinum Liquidum, Patrolatum und Paraffin können negative Wirkungen haben, sind aber als Grundlage vieler Kosmetika weit verbreitet, da sie sehr günstig sind.
Emulgatoren wie Polyethylenglykole werden in vielen Salben und Cremes verwendet, da sie für eine geschmeidige Konsistenz sorgen, wodurch sich die Creme leicht auftragen lässt. Konservierungsstoffe wie Propylparaben und Butylparaben verhindern zwar, dass sich Bakterien in Kosmetika ansiedeln, sind jedoch nicht unbedenklich. Silikone wie Cyclomethicone sind oft in Shampoos und Cremes enthalten, da sie eine glättende Wirkung auf Haare und Haut haben, wodurch ein gepflegter Eindruck entsteht.
Risiken bei problematischen Inhaltsstoffen
Bei synthetischen Lichtschutzfiltern besteht die Gefahr einer allergischen Reaktion. Außerdem sind sie teilweise hormonell wirksam und können sich im Körper und in der Umwelt anreichern. Wirkstoffe, die auf Mineralöl basieren, erzeugen möglicherweise Krebs und lagern sich in den Lymphknoten, der Leber und der Milz ab. Emulgatoren schwächen die natürliche Hautschutzbarriere, wodurch das Eindringen von Keimen erleichtert wird und Hautkrankheiten entstehen können. Parabene sind hormonell wirksam und können dadurch das menschliche Hormonsystem aus dem Gleichgewicht bringen. Silikone wirken ebenfalls hormonell und können in der Umwelt nicht abgebaut werden, wodurch sie sich anreichern.
Schädliche Inhaltsstoffe erkennen
Auf der Verpackung jedes kosmetischen Produkts, das man in Deutschland kaufen kann, muss unter dem Begriff “Ingredients” eine vollständige Liste aller Inhaltsstoffe stehen. Die Begriffe für diese Substanzen sind international einheitlich und werden durch INCI, die internationale Nomenklatur kosmetischer Inhaltsstoffe, festgelegt. Unbekannte Worte kann man im Internet nachschlagen.
Kosmetikprodukte ohne problematische Inhaltsstoffe
Im Gegensatz zu herkömmlicher Kosmetik unterliegt zertifizierte Naturkosmetik deutlich strengeren Vorgaben bezüglich der Inhaltsstoffe, die verwendet werden dürfen. Mineralölprodukte beispielsweise sind in zertifizierter Naturkosmetik verboten. Für Naturkosmetik ohne Zertifikat hingegen gibt es keine Vorgaben, sodass die Hersteller prinzipiell alle Inhaltsstoffe verwenden dürfen. „Clean Beauty“ ist ein Trend aus den USA, der keinen gesetzlichen Bestimmungen unterliegt, bei dem die Hersteller jedoch aus eigenem Antrieb auf bestimmte Inhaltsstoffe verzichten. Dieser Trend ist seit einiger Zeit auch in Deutschland angekommen. Produkte mit dem Label „Clean Beauty“ sind mittlerweile auch bereits bei der hierzulande beliebten Parfümerie Douglas zu finden. Hier finden Sie eine Übersicht mit allen Inhaltsstoffen auf die bei „Clean-Beauty“-Produkten verzichtet wird:
Bildquelle: Douglas
Die Liste der schädlichen Inhaltsstoffe ist umfangreich und die Begriffe sind für den Laien teilweise kompliziert. Auch Produkte, die als „Clean Beauty“ ausgelobt werden, sind keine Garantie dafür, dass nur natürliche und unbedenkliche Inhaltsstoffe zum Einsatz kommen. Es lohnt sich also, bei der Suche nach neuer Kosmetik die Angaben auf der Verpackung genau durchzulesen und dann zu entscheiden, ob man das Produkt verwenden möchte.
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