Immortellenöl wird aus der gleichnamigen Blume gewonnen und findet bei verschiedenen Beschwerden Anwendung. Übersetzt heißt Immortelle „die Unsterbliche“. Auch wenn sie natürlich nicht wirklich für ewiges Leben sorgt, kann sie zur Linderung von Schmerzen beitragen und seelisches Wohlbefinden fördern.
Im Gegensatz zu vielen anderen Ölen gilt die äußerliche Anwendung von Immortellenöl als unbedenklich, was Nebenwirkungen wie Hautreizungen betrifft. Hier erfahren Sie, was Immortellenöl so besonders macht.
Was ist Immortellenöl?
Das Öl der Immortelle ist ein naturreines ätherisches Öl aus der gelben Strohblume, welche für ihre besonderen Inhaltsstoffe bekannt ist. Sie kommt hauptsächlich im Mittelmeerraum vor und auf einigen griechischen Inseln der nördlichen Ägäis. Besonders gut gedeiht sie an trockenen Orten mit steinigen oder sandigen Böden und benötigt viel Sonne. Der Duft der Immortellen-Blätter erinnert an Curry, was ihr den Namen ‘Currykraut’ eingebracht hat. Sie ist ein immergrüner Halbstrauch und gut erkennbar an den vielen kleinen gelben Blüten.
Wie wirkt das Öl der Immortelle im Körper?
Das Einsatzgebiet von Immortellenöl ist sehr breit gefächert. Es kann sowohl psychische als auch körperliche Wirkungen hervorrufen. Außerdem soll es bei bestimmten Krankheiten zur Heilung beitragen. In verschiedenen Fachgeschäften kann man Ätherische Öle kaufen, darunter auch das Öl der Immortelle.
Psychische Wirkung
Psychische Erkrankungen zeichnen sich häufig durch Symptome wie Stress, Erschöpfungszustände und Nervosität aus. Obendrein kann es zu Angstzuständen und Krämpfen kommen. Im Immortellenöl befindet sich Italidion, welches für eine ausgleichende und entspannende Wirkung sorgen kann. Neben einer Therapie oder der Einnahme von Medikamenten ist Immortellenöl also dazu in der Lage, unterstützend bei psychischen Erkrankungen zu wirken.
Körperliche Wirkung
Weiterhin ist Immortellenöl für seine antibakteriellen, pilz- und entzündungshemmenden Wirkstoffe bekannt. Durch die einzigartige chemische Zusammensetzung aus Curcumen, Monoterpenen wie beispielsweise Limonen, Monoterpen-Alkoholen, Arzanol und Nerylacetat hat es zudem einen antiseptischen Effekt.
Nerylacetat ist für den typischen Geruch der Heilpflanze verantwortlich. Dieser sorgt im Körper für eine hohe Ausschüttung von Endorphin und Serotonin und kommt in der Aromatherapie oft gegen chronische Schmerzen zum Einsatz. Die Immortelle kann gegen viele Bakterienarten, Viren und Pilze eingesetzt werden. Wissenschaftlern der Universität Tübingen zufolge soll der Inhaltsstoff Arzanol sogar in die Biosynthese von HIV-1 Viren eingreifen.
Je nach Bodenverhältnissen und klimatischen Bedingungen, in denen die Pflanze gewachsen ist, können die Anteile der Wirkstoffe variieren.
Bei welchen Beschwerden kann Immortellenöl wirken?
Das Öl der Immortelle kann bei verschiedenen Leiden einen positiven Effekt im Körper erzielen. Vor der Anwendung sollte man jedoch vorsichtshalber einen Arzt konsultieren, um mögliche Risiken ausschließen zu können. Es ist zudem wichtig, sich bei vielen Krankheiten nicht allein auf die heilende Wirkung der Immortelle zu verlassen, da oft noch andere Medikamente oder ärztliche Behandlungen vonnöten sind, um langfristig Heilungsprozesse herbeizuführen.
Hämatome und Thrombose
Italidion ist für den schnellen Hämatomabbau verantwortlich, denn es wirkt hämolysierend. Das bedeutet, dass es rote Blutkörperchen auflösen kann, wodurch der Lymphfluss angeregt und die Regeneration von geschädigtem Gewebe begünstigt wird. Weiterhin gilt Immortellenöl als entzündungshemmend, was den Heilungsprozess beschleunigen kann.
Rheumatismus und Arthritis
Arzanol hat eine entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung, denn es verhindert die Produktion von Prostaglandinen. Diese Gewebshormone sind für die Entstehung von Schmerzen sowie Entzündungen verantwortlich. Bei Arthritis und Rheuma kommen oft nicht-steroidale Antirheumatika zum Einsatz, welche nach dem gleichen Prinzip wie Arzanol als Hemmer von den Enzymen COX und 5-LOX wirken. Diese sind für die Prostaglandin-Synthese verantwortlich.
Bakterielle Infektionen
Eine antibakterielle, entzündungshemmende sowie abschwellende Wirkung haben die Inhaltsstoffe der Immortelle auch bei Husten, Bronchitis oder einer Nasennebenhöhlenentzündung. Einen zusätzlichen schleimlösenden Effekt hat Italidion.
Wirkung auf der Haut
Immortellenöl wird immer häufiger auch in der Kosmetikindustrie eingesetzt, da es bei Akne und anderen Hautunreinheiten eine positive Wirkung zeigen kann. Auch die Alterung der Haut ist dadurch möglich. Die Folge: weniger lästige Falten! Bei leichten Verbrennungen und Sonnenbrand kommt Immortellenöl ebenfalls zum Einsatz. Die hautregenerativen und entzündungshemmenden Wirkstoffe der Pflanze haben oft eine positive Wirkung auf den Heilungsverlauf bei akuten Brandwunden und Sonnenbrand. Auch für die Folgebehandlung von Verbrennungen wird es angewendet.
Narben
Italidion beschleunigt den Wundheilungsprozess, wodurch es der Bildung von Narben vorbeugen kann. Zur Rückbildung bereits bestehender Narben ist es ebenfalls bestens geeignet. Empfohlen wird für eine Narbenbehandlung die Kombination von Immortellen- mit Wildrosenöl.
Es gibt daneben noch zahlreiche andere Anwendungsgebiete für Immortellenöl:
- Blaue Flecken
- Wundheilung
- Couperose
- Verstauchung
- Atembeschwerden
- Ischias
- Verstauchungen
- Alterungserscheinungen
- Sonnenbrand
Wie ist Immortellenöl anzuwenden?
Je nach Krankheitsbild und auftretenden Beschwerden kann Immortellenöl auf unterschiedliche Art und Weise zur Anwendung kommen. Leiden Sie an Bronchitis oder einer Nasennebenhöhlenentzündung, ist ein Aufguss aus zuvor getrockneten Blüten der Immortelle empfehlenswert. Dieser wird durch Mund und Nase inhaliert.
Immortellenöl ist vorrangig zur äußeren Anwendung gedacht und wirkt auch unverdünnt nicht hautreizend. Bei Verletzungen und Verbrennungen kann es deswegen pur aufgetragen werden. Soll die Behandlung länger erfolgen, wird dennoch eine durch Wasser verdünnte Mischung empfohlen. Hier sind ein paar Möglichkeiten, um die heilende Wirkung der Immortelle im Körper zu fördern:
- Therapie von Verletzungen, zum Beispiel durch Sport: Einreibungen von Immortellenöl in Verbindung mit Mandel- oder Olivenöl.
- Verletzungen und Hautkrankheiten: Kompressen, die mit einer Lösung von 20 Tropfen des ätherischen Öls in 250 ml Wasser oder Immortellentee getränkt werden.
- Allgemeines Unwohlsein (psychisch bedingt): Immortellenöl in Diffuser oder Duftlampe geben und Dampf inhalieren, dem Badewasser zufügen oder als Massageöl anwenden.
- Hautpflege und Akne: Immortellenöl mit Heilerde mischen und als Gesichtsmaske aufsetzen, wobei 2 Tropfen des Öls bereits ausreichen.
- Husten: 3 Tropfen Immortellenöl in ein Brustöl gegen Husten mischen (idealerweise mit Angelikaöl oder Zedernholzöl)
- Anregung der Gallenproduktion und Leber: Handtuch mit 3 Tropfen Öl und 2 Liter nicht kochendem Wasser tränken und auf den Bauch legen
Achtung: Sie sollten weder die Blüten noch andere Teile der Pflanze pur essen, da dies zu Magenkrämpfen führen kann.
Herstellung von Immortellenöl
Die Herstellung des heilenden Öls erfolgt durch eine Wasserdampfdestillation aus den Blüten und dem gesamten blühenden Kraut und dauert ungefähr 3 Stunden. Der Preis für Immortellenöl ist vergleichsweise hoch. Dem liegt zugrunde, dass man etwa eine halbe Tonne des Krauts benötigt, um nur einen Liter Öl zu erhalten.
Fazit
Immortellenöl kann in Zusammenhang mit psychischen und körperlichen Beschwerden eine Heilung fördern und Schmerzen lindern. Richtig angewendet ist es eine tolle Ergänzung zu verschriebenen Medikamenten und Therapien. In der äußerlichen Anwendung wirkt es nicht hautreizend. Deswegen funktioniert es gut bei der Massage sowie durch Einreibung und Kompressen.
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