Achtsamkeit – den stressigen Alltag besser bewältigen

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In einer schnelllebigen Zeit ist der Mensch ungemein hohen Stressbelastungen ausgesetzt. Nicht selten bringen die vielen unterschiedlichen Anforderungen des Alltags sowohl Männer als auch Frauen an ihre psychischen und körperlichen Belastungsgrenzen. Verschiedene Achtsamkeitsübungen bieten hier sehr gute Hilfen, die eigene Belastbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Stressreaktionen zu stärken.

Achtsamkeit bedeutet mehr, als nur gut auf sich selbst aufzupassen

Viele Menschen meinen trotz des Alltagsstresses “schon ganz gut auf sich selbst zu achten”. Sie versuchen vielleicht mit gesunder Ernährung, sportlichen Aktivitäten, diversen Freizeitvergnügungen und weiteren Bewältigungsstrategien der Selbstfürsorge dem Stress entgegenzutreten. Nicht selten setzen sie sich aber dadurch sogar noch mehr unter Druck. Sie meinen auch in diesen Aktivitäten besonderes leisten zu müssen. Anstatt innezuhalten, regiert in allen Lebensbereichen sehr schnell nur noch Leistungsdruck. Immer mehr und höhere Ziele für ein vermeintlich gutes Leben müssen erreicht werden. Der Blick ist fast ausschließlich auf diese Ziele und das zukünftige Leben ausgerichtet.

Nicht nur der stressige berufliche Alltag, sondern auch die gesamte Freizeit werden vom Erreichen der hochgesteckten Ziele beherrscht. Der gesamte Tag wird bis auf die Minute durchgetaktet. Ohne es vielleicht selbst zu bemerken, lebt der Mensch in seinen Gedanken nur noch in seinen Erwartungen an eine bessere Zukunft, wenn er all seine wichtigen Ziele erreicht hat. Das Leben im Hier und Jetzt geht dem Einen oder Anderen dabei fast vollständig verloren. Achtsamkeit bedeutet, die eigene Wahrnehmung und das Bewusstsein wieder für den wesentlichen Moment: das “Jetzt”, diesen einen Moment im “Hier”, in dem das Leben wirklich geschieht, wieder zu schärfen.

Das Leben zwischen Vergangenheit und Zukunft mit Achtsamkeit bewusst genießen können

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Aber nicht nur die herbeigesehnte Zukunft bringt den Menschen dazu, die Achtsamkeit für den gegenwärtigen Augenblick zu verlieren. Auch die Vergangenheit hält Menschen davon ab, ihr Leben in der Gegenwart zu gestalten und zu genießen. Vielleicht werden die Gedanken noch von unbewältigten Problemen der Vergangenheit beherrscht oder das Leben war schon einmal irgendwie besser, vielleicht in der Kindheit oder in der Jugend.

Die Gedanken bewegen sich dann nicht selten nur zwischen diesen vergangenen und den zukünftigen Zeiten hin und her. Das Leben in der Gegenwart passiert dann einfach so. Die Aufmerksamkeit für den jeweiligen Moment geht dabei völlig verloren. Der Mensch verliert sich in seinen Tagträumen von einer schöneren Vergangenheit oder einer besseren Zukunft. Die verschiedenen Konzepte und Übungen des achtsamen Lebens holen den Menschen aus diesen Gedanken und ermöglichen ihm das bewusste Genießen seines Lebens in der Gegenwart.

Achtsamkeit – ein fernöstliches Konzept für mehr Gesundheit und Lebensfreude

Die Grundideen des achtsamen Lebens entstammen den fernöstlichen Philosophien, wie beispielsweise dem Buddhismus. Verschiedene Achtsamkeitspraktiken, wie beispielsweise die Meditation, Yoga, das bewusste Atmen und Andere, lehren den Menschen seinen ruhelosen und immerwährend arbeitenden Geist zur Ruhe zu bringen. Die Aufmerksamkeit wird unmittelbar auf das Leben im gegenwärtigen Augenblick gerichtet. Dadurch verändert sich die Wahrnehmung für die Vorgänge im eigenen Körper, im Geist und in den Gefühlen. Mit der bewussten Wahrnehmung des eigenen Lebens im Hier und Jetzt wird die Verbindung zum Selbst wieder hergestellt. Die Gedanken werden klarer. Die Freude am Leben kehrt zurück.

Der Mensch wird psychisch stärker und damit insgesamt gesünder. Er ist weniger seinen Gefühlsschwankungen, bei den immer wiederkehrenden Auf and Abs einer turbulenten und schnelllebigen Lebensumwelt, unterworfen. Stressreaktionen werden herabgesenkt. Seine Resilienz, die Abwehrkraft gegenüber den Stressfaktoren, wird durch das achtsame Leben angehoben. Die Belastbarkeit wird erhöht. Der Stress wird weniger wahrgenommen, andauernde Grübeleien oder Gedankenschleifen verschwinden. Akut auftretende Überlastungen können mithilfe der Achtsamkeitsübungen im ersten Moment gemildert und mit fortschreitender Übung vollständig beherrscht werden. Diese Erhöhung der Resilienz hat positive Auswirkungen auf die gesamte Gesundheit des Menschen.

Verbesserung und Stärkung der körperlichen Gesundheit durch Achtsamkeitsübungen

Achtsamkeit hat eine positive durch die Wissenschaft bestätigte Wirkung. Die verschiedenen Achtsamkeitsübungen tragen nicht nur zu einer Verbesserung der psychischen Abwehrkräfte gegenüber Dauerstress bei. Auch der gesamte menschliche Organismus wird durch das achtsame Leben positiv beeinflusst. Die achtsamen Atemübungen sorgen für eine verbesserte Durchblutung des gesamten Körpers und seiner Organe. Die mentale Reduzierung der Stressfaktoren wirkt sich positiv auf das Herz- und Kreislaufsystem des Körpers aus. Gefäßerkrankungen, wie beispielsweise Bluthochdruck und Andere, können mithilfe der Achtsamkeitsübungen vermieden oder verbessert werden. Die gesteigerte Lebensfreude verhilft zu mehr Freude an Bewegung. Auch durch die gesteigerte Bewegungsfreude können viele Erkrankungen, wie beispielsweise Rückenleiden, Übergewicht, Diabetes, herabgesetztes Immunsystem und viele weitere vermieden oder verbessert werden.

Wirkungsvolle Achtsamkeitsübungen, die einfach in den Alltag integriert werden können

Die Meditationsübungen des Zen-Buddhismus, Yoga und andere fernöstliche Praktiken bilden die Grundlage für Achtsamkeitsübungen. In den Alltag lassen sich aber schon sehr einfache Übungen integrieren, die bei mehrmaliger und regelmäßiger Ausübung schon sehr gute Verbesserungen des Allgemeinbefindens und der Stressreduktion bewirken können.

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Achtsames Atmen

Zu den wichtigsten Meditationsübungen des Buddhismus gehört das “Achtsame Atmen”. Die bewusste Wahrnehmung und Beobachtung des eigenen Atmens. Achtsames Atmen bedeutet: Wieder zu spüren, wie die Luft in die Lungen eingezogen wird, den Brustkorb ausfüllt und wieder ausgeatmet wird. Beim bewussten Beobachten des Atmens wird der Atem tiefer, gleichmäßiger und ruhiger. Entspannung, Ruhe und Erholung kehren ein. Die bessere Versorgung des Körpers mit Sauerstoff führt zu einer Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes. Achtsames Atmen kann mehrfach am Tag, während kleiner Pausen oder auch zu festgelegten Zeitpunkten in einer ruhigen Umgebung ausgeführt werden.

Achtsames Essen

Unter Stress neigen Menschen dazu, das Essen schnell in sich hineinzuschlingen. Oftmals registrieren sie nicht einmal mehr genau, was sie gerade essen. Die Übung des achtsamen Essens kann und sollte bei jeder Mahlzeit ausgeführt werden. Langsames Kauen und bewusstes Schmecken der unterschiedlichen Nahrungsmittel aktivieren die Geschmacksnerven und wirken sich positiv auf den Geschmackssinn aus. Die eigene Wahrnehmung für die wirklich guttuenden Nahrungsmittel wird gestärkt.

Achtsames Gehen

Beim achtsamen Gehen werden die Füße langsam, Schritt für Schritt, auf den Boden gesetzt. Das ruhige bewusst wahrgenommene Gehen sorgt insgesamt für eine Verbesserung der Körperhaltung. Beim “achtsamen Gehen” werden die Sinne durch die Wahrnehmung der unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten und den Abläufen im Körper beim Gehen geschärft. Das “achtsame Gehen” kann bei jeder Gelegenheit leicht in den Alltag integriert werden.

Routinen verändern und die Dinge nicht gleichzeitig tun

Die immer gleichen sich wiederholenden Routinen des Alltags lassen die Aufmerksamkeit schwinden. Während der Ausübung ist der Geist mit anderen Dingen beschäftigt und ständigen Ablenkungen ausgesetzt. Für ein achtsames Leben sollten die immer gleichbleibenden Routinen bewusst abgeändert werden. Dadurch wird auch eine Konzentration auf das Wesentliche in den täglichen Routinen geschaffen. “Schlechte” Angewohnheiten oder Routinen können bewusst aussortiert werden. Die Dinge hintereinander zu tun, schafft Ordnung in den Gedanken. Das “Multi-Tasking”, das Miteinanderreden der eigenen Gedanken kann mit dieser Achtsamkeit gestoppt werden. Der Mensch ist mit Kopf und Herz bei der jeweiligen Sache, die er gerade tut.

Schärfen der Sinne und der bewussten Wahrnehmung

Alle diese Achtsamkeitsübungen zielen auf das Schärfen der Sinneswahrnehmungen und dem bewussten Sein im Hier und Jetzt ab. So können auch die Sinneswahrnehmungen Riechen, Sehen und Tasten mit bewusster Achtsamkeit gefördert werden. Die erweiterte Sinneswahrnehmung befähigt den Menschen immer mehr dazu, eine gesunde Wahl zu treffen und sich den Dingen, die ihm, seinem Geist und Körper, guttun, zuzuwenden.

Ordnung halten

Kaum etwas lenkt den Geist mehr ab, als Unordnung in der Umgebung. Ob im eigenen Zuhause oder am Arbeitsplatz, hat Unordnung einen schädlichen Einfluss auf die psychische Verfassung des Menschen. In der unbewussten Wahrnehmung beschäftigt sich der Geist fortlaufend mit den Dingen seiner Umgebung. So kann Unordnung, schon ohne sie bewusst wahrzunehmen, für ein gewisses Stresslevel sorgen. Weiterer Stress wird noch hinzugefügt, wenn die Unordnung als eine ständige Aufforderung Ordnung schaffen zu müssen weiteren Druck erzeugt. Eine achtsame Ordnung und ein achtsames Umgehen mit den Dingen führt zu Stressminderung und Entlastung. Bis hin zum bewusst gewählten Minimalismus unterstützt eine achtsame Ordnungshaltung das Wohlbefinden und steigert die Freude an der Wahrnehmung der Umgebung.

Hörbücher als Unterstützung

Eine große Hilfe und Unterstützung bei der Integration der Achtsamkeitsübungen in den Alltag bieten die Hörbücher von Audible zum Thema Achtsamkeit. In diesen Hörbüchern wird das mentale Achtsamkeitstraining geschult. Mentale Ablenkungen werden beim Hören der Hörbücher so gut wie ausgeschaltet. Der Geist wird in die bewusste Wahrnehmung seines Seins im Hier und Jetzt geführt.

Sich positiven Gedanken zuwenden und sich Gutes tun

Achtsamkeit im täglichen Alltag bedeutet der Überflutung an Gedanken und Gefühlen bewusst zu werden. Viele kleine und größere Ärgernisse, Probleme und Sorgen verursachen eine unbewusste Anhäufung negativer Gedanken. Diese wiederum verursachen eine erhebliche unbewusste Stressbelastung. Das bewusste achtsame Sortieren der eigenen Gedanken zu den Vorkommnissen des Alltags ermöglicht es sich positiven Gedanken zuzuwenden. Nicht wenig Probleme entstehen überhaupt erst durch das negative Denken und sind bei genauer und achtsamer Betrachtung weniger schwerwiegend oder überhaupt nicht vorhanden. Das Üben der Achtsamkeit über das eigene Denken verhilft zu einer positiven Grundeinstellung dem Leben gegenüber und sorgt somit für eine höhere Lebensqualität und Lebensfreude. Die Zuwendung zu den positiven Gedanken bringt auch die Wahrnehmung für die Dinge, die dem Geist und dem Körper, wirklich guttun mit. Die Aufmerksamkeit und die Liebe zu seinem eigenen Sein wird verstärkt.

Kontinuierliches Üben der Achtsamkeit

Der Mensch ist ein “Gewohnheitstier” und schnell schleichen sich gerade im Alltag die negativen Routinen wieder ein. Nur ein kontinuierliches Üben der Achtsamkeit kann hiervor schützen. Dazu ist es wichtig, bestimmte Achtsamkeitsroutinen in den Alltag einzufügen, die den Negativmustern entgegenhalten oder sie wirksam ausschalten. Diese Routinen in den Achtsamkeitsübungen können schon Morgens beim Aufstehen, wie beispielsweise ein paar Minuten das achtsame Atmen durchführen, aber auch über den gesamten Tag verteilt werden. Kleine und größere Wege können mit dem achtsamen Gehen zurückgelegt werden. Die Mahlzeiten werden mit achtsamen Essen zu sich genommen. Mehrere kürze Pausen können für achtsames Atmen und bewusstes achtsames positives Denken eingefügt werden. Bei regelmäßiger Übung werden die Achtsamkeitsübungen zu einer bewussten täglichen Routine.

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