Für viele Menschen ist es nicht auf den ersten Blick ersichtlich, wo die genauen Unterschiede bei einem Chiropraktiker und einem Osteopathen liegen. Im Grunde ist das auch nicht so ganz einfach.
Denn beide gesundheitlichen Bereiche haben in vielen Therapien und Anwendungen zahlreiche Überschneidungen. Viele Bereiche sind eng miteinander verbunden. Häufig arbeiten die beiden Richtungen auch intensiv zusammen.
Grundsätzlich versuchen beide mit manuellen Techniken gewisse Funktionsstörungen zu beheben und zu behandeln. Hierbei geht es um das Lösen der Störung und das Beheben des Problems. Ein sehr gutes Beispiel ist da der Chiropraktiker in Heidelberg Martin Rau.
Die Ursprünge der Chirotherapie und Osteopathie
Gerade Laien fällt es häufig sehr schwer, die Unterschiede der beiden Bereiche zu erkennen. Beschäftigt man sich ein wenig mit dem Ursprung der Therapien, dann werden die Abweichungen schon deutlicher.
Chirotherapie: der Ursprung und die Anwendungsgebiete
Die ersten Aufzeichnungen reichen zurück bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Hier tauchen die ersten Überlieferungen und Erzählungen auf, die sich mit der Behandlung der Chiropraktik beschäftigen.
Seit dieser Zeit hat sich nicht nur eine Nische, sondern ein gesamtes Fachgebiet zu dieser alternativen Behandlungsmethode entwickelt. Die Basis liegt dabei am Rücken und den damit verbundenen Beeinträchtigungen.
Noch zu Beginn der Chiropraktik wurde die Therapien ausschließlich mit den Händen durchgeführt. In der heutigen Zeit werden immer häufiger Hilfsmittel eingesetzt, die nicht nur die Gelenke schonen, sondern auch deutlich effizienter sind.
Ein Chiropraktiker sieht den Ursprung der Krankheit immer in den Gelenken der Wirbelsäule. Durch eine intensive und wiederkehrende Behandlung oder Therapie sollen nicht nur die Symptome, sondern auch die Krankheit selber geheilt werden.
Osteopathie: der Ursprung und die Anwendungsgebiete
Ein paar Jahr vor den Erzählungen über die Chiropraktik wurde auch die Osteopathie bekannt. Der amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still veröffentlichte 1874 die ersten Techniken zum Thema Osteopathie, die er jahrelang entwickelt hatte.
Mit den Erkenntnissen, dass sich der Körper bis zu einem gewissen Maß selber heilt und reguliert, fing er mit der Entwicklung der Osteopathie an. Hierbei geht es darum, den Körper effektiv zu unterstützen und nicht durch Medikamente zu manipulieren.
Fehlstellungen und Blockaden führen dazu, dass die Selbstheilung gestört oder geschwächt ist. Diese gilt es zu beheben und die Effektivität wiederherzustellen. Grundlage der Therapie sind drei Säulen, die als ganzheitliche Behandlung gesehen werden.
Wichtig ist es nicht nur die akuten Blockaden oder Funktionsstörungen zu beheben, sondern auch die Ursache dieser zu finden. Aus diesem Grund spielen viele verschiedene Faktoren mit ein, wenn die Behandlung Erfolg haben soll.
Der direkte Vergleich zwischen einem Chiropraktiker und einem Osteopathen
Grundsätzlich unterscheiden sich beide Bereiche in Bezug auf die Körperregionen. Der Chiropraktiker ist eher auf die Wirbelsäule und auch immer häufiger auf Gelenke fokussiert. Ein Osteopath hingegen betrachtet das gesamte Skelett und die Organe.
Jede Therapie ist jedoch auch immer ein wenig individuell. So kann es je nach Beeinträchtigung auch vorkommen, dass der Osteopath ein wenig chiropraktisch arbeitet und der Chiropraktiker in den osteopathischen Bereich kommt.
Die Gemeinsamkeiten der beiden Therapien sind:
- Es handelt sich bei beiden Fachrichtungen um alternative Behandlungsmöglichkeiten.
- Beide Formen der Therapie haben ihren Ursprung in Amerika.
- Auch wenn viele Menschen die beiden Behandlungen bereits nutzen, handelt es sich hierbei nicht um anerkannte Berufe in Deutschland.
- Der Chiropraktiker und der Osteopath brauchen für die Ausübungen der Berufe keine besonderen Hilfsmittel oder Rahmenbedingungen wie zum Beispiel ein Mediziner.
- Behandlungen und Therapien dürfen nur von einem Arzt oder ausgebildeten Heilpraktiker ausgeführt werden.
- Die Dauer der Therapie ist individuell und ganz nach den Bedürfnissen der Patienten ausgerichtet.
- Es handelt sich weder bei der Chiropraktik noch bei der Osteopathie um einen Ersatz der Schulmedizin. Vielmehr ist es eine Unterstützung oder Alternative.
Die Unterschiede zwischen Chiropraktiker und Osteopath sind:
- Der Chiropraktiker sucht die Ursache in der Wirbelsäule. Der Osteopath betrachtet den gesamten Körper und auch die Organe für die Suche nach der Ursache der Beschwerden.
- Die Irritation des Nervensystems gilt als Grundlage für den Chiropraktiker. Bei der Osteopathie sind es die Blutgefäße. Die Nerven und das Gewebe.
- Chirotherapie bezieht sich auf den Bewegungsapparat. Die Osteopathie geht da ein wenig weiter und achtet auch auf die Organe, die Lebensumstände und äußeren Einflüsse.
- Bei Chiropraktikern wird von Subluxationen gesprochen. Osteopathen haben hingehen die Dysfunktionen als Grundlage.
Welche Qualifikationen braucht ein Chiropraktiker oder ein Osteopath
In vielen Ländern ist das Studium für beide Bereiche reguliert. Die Rahmenbedingungen sind nicht nur einheitlich, sondern unterliegen auch einer strengen Regulierung. In den USA benötigt man ein Fachstudium, welches zwischen 5 bis 6 Jahre dauert.
Nach erfolgreichem Bestehen bekommen Absolventen den Titel Doctor of Osteopathy (D.O.) oder Doctor of Chiropractic (D.C). Es kommt darauf an, für welchen Bereich sie das Studium absolviert haben.
Hier in Deutschland ist keine strikte Regulierung vorhanden. Beide Bereiche zählen zu den nicht anerkannten Berufen. Einzige Bedingung ist es, dass die Behandlungen nur durch einen Arzt oder Heilpraktiker durchgeführt werden dürfen.
Genau in diesem Punkt sollte man vor der Behandlung aufmerksam werden. Während ein Arzt ein jahrelanges Studium absolvieren muss, kann der Heilpraktiker sich in einer Teilzeitausbildung weiterbilden.
Im Durchschnitt kann man nach ca. 18 Monaten die Prüfung ablegen. Besteht man diese, dann kann man als Heilpraktiker tätig werden. Natürlich gibt es auch zahlreiche Weiterbildungen und Qualifizierungen.
Es handelt sich jedoch um eine private Ausbildung, die selbst finanziert werden muss. Die Ausbildung zum Heilpraktiker ist also nicht mit staatlich anerkannten Ausbildungsberufen zu vergleichen.
Die Grundlagen an medizinischem Wissen sind unerlässlich, wenn man als Chiropraktiker oder Osteopath arbeiten möchte. Patienten sollten daher vor der Behandlung die Qualifikationen überprüfen und nicht nur nach Sympathie handeln.
Wie hoch sind die Kosten bei einem Chiropraktiker und Osteopathen?
Grundsätzlich müssen die Kosten von den Patienten in beiden Bereichen selber getragen werden. Einige Krankenkassen erkennen die Behandlung jedoch mittlerweile an und beteiligen sich an der Rechnung.
Es lohnt sich also auf jeden Fall vor der Behandlung bei seiner zuständigen Krankenkasse entsprechenden Informationen einzuholen. Auf diese Weise können die Kosten für die Behandlung deutlich gesenkt werden.
Die preislichen Unterschiede sind minimal. Eine Sitzung bei einem Chiropraktiker beläuft sich auf eine Summe zwischen 60 und 120 Euro. Beim Osteopathen muss man mit 60 bis 150 Euro rechnen.
Die Therapie besteht jedoch meistens aus mehreren Sitzungen, sodass man für eine erfolgreiche Behandlung zwischen 300 und 700 Euro rechnen kann. Die Dauer hängt von den Beschwerden und Ursachen ab.
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