Vor allem im Alter leiden Männer häufig unter einer vergrößerten Prostata, doch bereits ab dem 30. Lebensjahr können sie davon betroffen sein. Welche Auswirkungen das auf sie hat und wie sich eine Prostatavergrößerung behandeln lässt, erklärt dieser Artikel.
Die Behandlungsmethoden bei einer Prostatavergrößerung
Eine vergrößerte Prostata ist für viele Männer unangenehm und kann sogar zu Schmerzen führen. Häufiger Harndrang und Schmerzen und Probleme beim Wasserlassen sind schließlich die Gründe dafür, dass sich Patienten schließlich dazu entscheiden, ihre Prostatavergrößerung behandeln zu lassen. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Operative Behandlung der Prostatavergrößerung
Bei einer Prostatavergrößerung wird meist eine Ausschälung der Prostata vorgenommen. Bei dem Vorgang, den man auch als bipolare transurethrale Resektion bezeichnet, wird Gewebe mit einer Hochfrequenz-Schlinge abgetragen. Das geschieht mithilfe eines Endoskops, das durch die Harnröhre eingeführt wird. Bei dem Vorgang wird nicht nur Gewebe entfernt, sondern die Wundfläche zugleich verschorft.
Mittlerweile gibt es allerdings auch minimal-invasive Eingriffe bei einer vergrößerten Prostata, wie sie von der HoLEP Klinik Deutschland durchgeführt werden. Dabei entfernt man das Gewebe mit einem Laser, was weniger Risiken birgt und Nebenwirkungen verhindert – immerhin steht die Gesundheit des Mannes und das Wohlbefinden an oberster Stelle.
Embolisation bei vergrößerter Prostata
Anstatt das Gewebe zu entfernen, kann man es auch schrumpfen lassen. Der Vorgang nennt sich „Embolisation“ und wird von einem Radiologen durchgeführt. Dabei wird ein Katheter über die Leistenarterie bis hin zu den Arterien der Prostata geführt. Unter Röntgenkontrolle bringt der Radiologe nun kleine Kunststoff-Kügelchen in die Gefäße ein. Diese hemmen die Blutversorgung des Drüsengewebes, wodurch die Prostata langsam schrumpft. Natürlich ist bei dieser Methode nicht sofort ein Ergebnis spürbar, doch mit der Zeit schafft sie große Erleichterung.
Einen solchen Eingriff sollte man jedoch nur von einem absoluten Profi vornehmen lassen. Denn eine Fehlinjektion kann dazu führen, dass andere Blutgefäße verstopfen – zum Beispiel am Darm. Somit sollte man den eigenen Körper nach dem Eingriff genau beobachten, um schwere Komplikationen zu verhindern. Zudem setzt man sich während des Eingriffs einer hohen Röntgenstrahlung aus, was man auch bedenken sollte.
Medikamente bei Prostatavergrößerung
Wer sich vor einem Eingriff scheut und es zuerst mit Medikamenten versuchen möchte, hat auch die Möglichkeit dazu. Sogenannte Alpha-Blocker kommen zum Einsatz. Sie entspannen das Gewebe der Prostata sowie der Harnröhre. Allerdings können Medikamente nicht das Gewebe reduzieren, sodass es sein kann, dass trotz Einnahme von Alpha-Blockern früher oder später eine OP notwendig wird.
Während Alpha-Blocker bei leicht vergrößerter Prostata effektiv wirken, kommen bei einer stark vergrößerten Prostata 5-Alpha-Reduktase-Hemmer zum Einsatz. Sie können das Gewebe reduzieren, da sie die Hormonwirkung an der Prostata vermindern. Kombiniert mit Mitteln zur Entspannung haben diese Medikamente schon vielen Patienten über ihre Beschwerden hinweggeholfen.
Natürliche Mittel gegen leicht vergrößerte Prostata
Wird eine Prostatavergrößerung früh erkannt, helfen durchaus auch natürliche Mittel. Patienten können Präparate aus Brennnesselwurz, Sägepalmenfrüchten und Kürbiskernen zu sich nehmen. Diese Mittel sind ohne Rezept erhältlich und lindern leichte Beschwerden.
Wer zudem mit vermehrtem Harndrang zu kämpfen hat, sollte es mit Blasentraining versuchen. Dabei versucht man, den Drang so lange auszuhalten wie möglich und erst später die Toilette zu besuchen. Um Inkontinenz vorzubeugen, sollte man es mit Beckenbodentraining versuchen.
Ursache von einer vergrößerten Prostata
Statistiken zeigen, dass die gutartige Vermehrung von Prostatazellen bereits nach dem 30. Lebensjahr beginnt und anschließend immer mehr zunimmt. In Europa sind etwa 40 % aller Männer zwischen 40 und 49 Jahren betroffen und rund 90 % aller Männer im Alter von 80 bis 89 Jahren. Man spricht bei der gutartigen Vermehrung der Zellen auch von benigne Prostatahyperplasie (BPH). Diese muss nicht zwangsläufig zu Beschwerden führen. Doch wie entsteht eine vergrößerte Prostata überhaupt?
Früher ging man davon aus, dass sich die Prostata vor allem durch Erkrankungen wie Gicht, Blasenreizungen, Geschlechtskrankheiten oder Erkältungen vergrößert. Auch häufiges Sitzen oder Reiten wurden als Ursachen genannt. Zwar können vieler dieser vermeintlichen Auslöser ausgeschlossen werden, doch die eigentliche Ursache ist immer noch ungeklärt.
Was man allerdings herausgefunden hat, ist, dass bei der Entstehung des Prostatagewebes Hormone eine wichtige Rolle spielen. Es wird davon ausgegangen, dass Androgene gemeinsam mit Östrogenen zu einer Vermehrung der Zellen führen. Das macht auch Sinn, denn je älter Mann wird, desto niedriger wird der Androgen-Blutspiegel. Die Östrogene hingegen vermehren sich.
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