Dank der Haartransplantation haben heute sowohl Männer als auch Frauen die Möglichkeit, das Haar auf ihrem Kopf endlich wieder sprießen zu lassen. Es handelt sich bei diesem Eingriff um eine sehr filigrane Arbeit, welche dem behandelnden Arzt einiges an Können abverlangt.
Doch auch Patienten müssen ihren Beitrag zu vollem Haar leisten: Neben jeder Menge Geduld müssen sie den recht kostenintensiven Eingriff aus eigener Tasche zahlen. Aber was genau wird eigentlich bei einer Haartransplantation gemacht? Und wie läuft das Verpflanzen der neuen Haare ab?
Wann ist eine Transplantation sinnvoll?
Vor allem aufgrund eines hormonell bedingten Haarausfalls lassen sich vorwiegend Männer neue Haar einpflanzen. In der Fachsprache nennt sich das Phänomen des Haarverlustes im Alter “Alopezie” und kommt – wenn auch selten – ebenfalls beim weiblichen Geschlecht vor. Manche Patienten haben ihr Haupthaar aber auch durch eine Verletzung, durch Verbrennungen oder aufgrund einer Krankheit verloren. Zudem können verschiedene Hauterkrankungen und sogar psychische Ursachen Schuld an einem Ausfall des Kopfhaares sein.
Ganz egal, welche Ursache der Haarausfall hat – eine Haartransplantation ist in all diesen Fällen möglich. Diese ist allerdings viel seltener nötig, als man gemeinhin vermuten würde: Erst, wenn circa 50 Prozent der Kopfhaare fehlen, wird der Haarverlust von außen auch sichtbar. Vorher wirkt das Haar lediglich dünner. Einem Außenstehenden würden die fehlenden Haare in der Regel gar nicht auffallen.
Nicht jeder Arzt kann den Eingriff vornehmen
Die sogenannte Deutsche Expertenvereinigung hat ganz bestimmte Kriterien festgelegt, welche einen Arzt zur Durchführung einer Haartransplantation befähigen. Zum einen muss der zuständige Mediziner eine Facharztanerkennung besitzen und zum anderen muss er sich mit möglichen Komplikationen auskennen. In der Regel kommen Chirurgen, Gynäkologen und HNO-Ärzte infrage.
Zusätzlich muss der betreffende Arzt einen offiziellen Kurs zum Thema Haarverpflanzung besucht haben und anschließend für mehrere Tage bei einem Kollegen aus diesem Fachgebiet gearbeitet haben. Passende Ärzte und Kliniken findet man beispielsweise auf der Webseite vom Vergleichsanbieter TOP Hair Clinic.
Das passiert kurz vor eine Haartransplantation
Der Patient muss mindestens 24 Stunden vor der eigentlichen Durchführung über den Ablauf der Transplantation sowie über mögliche Folgen aufgeklärt werden. Im Zuge dieser Aufklärung sollten nicht nur die Chancen, sondern auch die Grenzen einer Haartransplantation dargelegt werden.
Außerdem befragt der behandelnde Arzt seinen Patienten zu den Themen Wundheilung, Vorerkrankungen, Rauchen und Narbenbildung. Anschließend wird der Patient am Operationsgebiet untersucht. Der Zustand der Kopfhaut und des noch vorhandenen Haares wird genauestens dokumentiert, um die Bilder später mit dem Ergebnis nach dem Eingriff vergleichen zu können.
So geht der Arzt vor
Der behandelnde Chirurg misst die Haardichte und die Haarmasse des Kopfhaares, um sich einen guten Überblick über den Ist-Zustand zu verschaffen. Die Struktur sowie die Farbe des Haares sind ebenfalls ausschlaggebend dafür, dass das Ergebnis möglichst natürlich wird.
Während dem eigentlichen Eingriff werden die einzelnen Haare vom Arzt umverteilt. Auch bei der Haartransplantation gibt es gewisse Grenzen. Eine flächige Glatze kann zum Beispiel nicht mit einer üppigen Haardichte versorgt werden, wenn vor dem Eingriff nur noch ein schmaler Haarkranz vorhanden ist.
Woher kommen die neuen Haarwurzeln?
Vor der Haartransplantation wird die Kopfhaut örtlich betäubt. Anschließend werden die Haarwurzeln direkt vom Kopf des Patienten entnommen. Generell wird hier zwischen zwei verschiedenen Techniken unterschieden: Bei der FUT-Technik werden die Haarwurzeln zusammen mit einem Hautstreifen entnommen; bei der FUE-Technik werden einzelne Haargrüppchen entnommen. Sowohl aus dem Haarstreifen als auch aus der Haargruppe werden neue Haare gewonnen, welche bei der anschließenden Transplantation eingesetzt werden.
Das Einsetzen der neuen Haarwurzeln
Die gezüchteten Haarwurzelgrüppchen werden bis zum Einsetzen in einer speziellen Nährlösung aufbewahrt. Nachdem der Arzt mit einem Mikrobohrer die winzig kleinen Löchlein direkt in die Kopfhaut gebohrt hat, werden die neuen Wurzeln verpflanzt. Dabei werden die Haare nicht etwa dicht an dicht nebeneinander gesetzt, sondern in unregelmäßigen Abständen. Auf diese Weise stellt der Chirurg sicher, dass das Ergebnis möglichst natürlich wird.
Innerhalb einer einzigen Sitzung werden bis zu 5.000 Grafts (Haarwurzel inkl. 1-4 daran hängenden Haaren) eingesetzt. Die Behandlung dauert zwischen vier und sechs Stunden, in welchen der Patient sehr ruhig liegen bzw. sitzen muss. Je nach Größe der kahlen Stellen sind zwischen einer und drei Sitzungen notwendig.
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