Haarausfall kann jeden treffen

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Bei Haarausfall handelt es sich um weit mehr als nur ein kosmetisches Problem: Wenn sich das Haarkleid ausdünnt und die gewohnte Frisur nicht mehr sitzt, ist guter Rat teuer. Nicht nur, dass man sich nicht mehr wie üblich frisieren kann, auch die Psyche leidet mit. Denn volles Haar wird mit Jugend und Attraktivität verbunden. Gehen überdurchschnittlich viele Haare aus, bereitet das den Betroffenen Sorgen, die sie zum Teil nicht mehr zur Ruhe kommen lassen. Wichtig ist in diesem Fall, sich auf Ursachenforschung zu begeben und die Hintergründe zu erkennen.

Aufbau der Haut: Wo Haarausfall entsteht

Die Haut als größtes Organ des Organismus erfüllt zahlreiche wichtige Aufgaben. Sie ist in drei Schichten aufgebaut, die sich zu einem ausgeklügelten System zusammensetzen. Die nach außen sichtbare Oberhaut besteht aus Hornhaut, die einem stetigen Erneuerungsprozess unterworfen ist. Sie ist den Witterungseinflüssen ausgesetzt und gerät sie aus der Balance, wird sie zu trocken oder zu fettig. Dabei gilt es, die Epidermis gut zu schützen: Immerhin verhindert sie das Eindringen von Krankheitserregern. Doch gerät das Milieu auf der Oberhaut aus dem Gleichgewicht, wird sie rissig und so haben Bakterien leichtes Spiel.

Für die Versorgung der Oberhaut mit Nährstoffen und Sauerstoff ist die Lederhaut zuständig: Sie ist nämlich von Blutgefäßen durchzogen, die laufend lebensnotwendige Stoffe nachliefern. Außerdem besteht die Lederhaut aus einem Geflecht an Nerven, Schweiß- und Talgdrüsen. Diese geben zum Beispiel an das Gehirn weiter, wenn eine Verletzung auftritt. Die Haarwurzel sitzen in der Unterhaut. Genau hier liegt meistens das Problem zugrunde, das zu Haarausfall führt. Manchmal kommt es zu einer Unterversorgung der Follikel mit wichtigen Nährstoffen, in anderen Fällen wiederum ist das Problem erblich bedingt.

Haarausfall kann viele Ursachen haben

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Es ist ein Irrtum zu glauben, dass Haarausfall ausschließlich die ältere Generation trifft. Vielmehr kann sich auch bei 20-Jährigen das Haarkleid lichten, auch während der Pubertät ist Haarausfall häufig. Denn immerhin kommt es im Teenageralter zu einer großen Hormonumstellung, während sich das Kind zum Erwachsenen entwickelt. Hier einige der Hauptgründe für Haarausfall zusammengefasst:

Erblich bedingter Haarausfall

Die häufigste Ursache ist erblich bedingter Haarausfall. Wenn sich bei Vater oder Mutter und noch älteren Generationen das Haarkleid früh lichtete, ist die Wahrscheinlichkeit selbst daran zu leiden hoch. Bei androgenetischer Alopezie, also erblich bedingtem Haarausfall, besteht eine Überempfindlichkeit gegen ein bestimmtes männliches Hormon. Im Verlauf wird die Wachstumsphase des Haares immer kürzer und nach einiger Zeit bilden sich gar keine Haare mehr.

Kreisrundem Haarausfall

Bei kreisrundem Haarausfall rätseln die Experten noch: Die Ursache ist bis dato nicht vollständig geklärt. Manche machen eine Autoimmunkrankheit dafür verantwortlich. Untersuchungen haben ergeben, dass Menschen mit Schuppenflechte besonders häufig darunter leiden.

Diffusem Haarausfall

Bei diffusem Haarausfall ist die Ursachenforschung ebenfalls knifflig, da viele Faktoren dazu führen. Einer davon ist unausgewogene Ernährung, wer zum Beispiel häufig Diäten macht, riskiert nicht nur Pfunde, sondern auch Haare zu verlieren. Grund dafür ist, dass man nicht nur weniger Energie, sondern auch weniger Nährstoffe zuführt. Auch bestimmte Medikamente, die bei Krebs oder Schilddrüsenüberfunktion eingesetzt werden, können diffusen Haarausfall auslösen

Weitere Ursachen für Haarausfall sind falsche Haarpflegeprodukte oder ein permanenter Zug durch einen zu straff gebundenen Zopf

Was bei Haarausfall zu tun ist

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Zunächst einmal gilt es zu klären, wie schwerwiegend das Problem ist: Bis zu 100 Haare gehen nämlich jeden Tag auf natürliche Weise verloren. Bei der Haarwäsche ist es auch normal, dass bis zu 300 Haare im Ausguss landen. Doch bei Haarausfall sind es weitaus mehr. Dann ist Handeln gefragt, der erste Ansprechpartner ist der Allgemeinmediziner. Bei einer Blutuntersuchung stellt er fest, ob möglicherweise ein Mangel vorliegt. Bei Frauen ist Eisenmangel besonders häufig: Er äußert sich durch Müdigkeit, Kurzatmigkeit, blasse Haut und mitunter auch diffusem Haarausfall. Wird ein Eisenmangel nachgewiesen, helfen Nahrungsergänzungsmittel dabei die Speicher wieder aufzufüllen. Auch mehr rotes Fleisch und Hülsenfrüchte zu essen schafft Abhilfe. Auch die Versorgung mit B-Vitaminen und Zink ist bei Haarausfall zu überprüfen.

Eine weitere Möglichkeit um Haarausfall Einhalt zu gebieten ist ein Shampoo gegen Haarausfall zu verwenden. Viel davon enthalten 5-Alpha-Reduktasehemmer, die bei erblich bedingtem Haarausfall helfen. Auch der Wirkstoff Minoxidil kommt bei der äußerlichen Anwendung zum Einsatz. Shampoos gegen Haarausfall beinhalten außerdem Keratin. Dabei handelt es sich um den Hauptbestandteil des Haares. Keratin-Mangel sorgt dafür, dass Haare brüchig werden. Shampoos mit Keratin legen sich wie eine Schutzschicht über das Haar.

Der Muntermacher Koffein ist ebenfalls in vielen Shampoos gegen Haarausfall enthalten. Es kann Haarverlust entgegenwirken, weil es geschwächte Haarwurzel anregt und somit zu besserem Wachstum führt. Von vielen anderen Schönheits- und Pflegeprodukten ist Aloe Vera bekannt. Die „Pflanze der Schönheit“ ist reich an Vitamin C, Kalium, Zink und Magnesium. Es pflegt die trockene Kopfhaut und regt ebenfalls das Haarwachstum an.

Von den Naturmitteln hat sich Brennnessel bei Haarausfall bewährt. Sie gilt als eine der ältesten Heilpflanzen auf der ganzen Welt: Durch den hohen Gehalt an den Vitaminen A und C, Eisen, Calcium, Silizium und Calcium tut es der Kopfhaut gut.

Gesundes Essen unterstützt

Nicht nur Nahrungsergänzungsmittel und Shampoos sowie Tinkturen können im Kampf gegen Haarausfall unterstützen. Auch die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle. Wie bereits erwähnt, wird diffuser Haarausfall unter anderem von einem unausgewogenen Speiseplan verursacht. Der Körper schaltet auf Notbetrieb um. Besonders einseitige Diäten wo die Energiezufuhr zum Teil sogar den Grundumsatz unterschreitet sind gefährlich. Über Wochen nur Produkte aus einer sehr eingeschränkten Lebensmittelgruppe zu essen, erhöht ebenfalls das Risiko. Stellt man die Kost wieder auf eine ausgewogene Ernährung um, verschwindet das Problem in vielen Fällen wie von selbst.

Unterstützen können Betroffene den Organismus, wenn sie vermehrt zu biotinhaltigen Lebensmitteln greifen. Der auch als Vitamin H bekannte Stoff ist nachweislich am Haarwachstum beteiligt. Besonders viel davon ist in Nudeln und Brot aus Vollkornmehl, Haferflocken und Naturreis enthalten. Wer diese Kohlenhydratquellen noch dazu mit Milch und Milchprodukten, Champions und Sojabohnen ergänzt, versorgt seinen Körper mit besonders viel Biotin.

Ebenfalls wichtig für gesundes Haar sind B-Vitamine. Sie sind unter anderem dafür zuständig den Stoffwechsel anzuregen und das Zellwachstum anzuregen. Genau darum geht es ja in der Haarwurzel: Nämlich immer wieder neue Haarzellen zu bilden. Da B-Vitamine in vielen tierischen Produkten vorkommen, leiden manche Vegetarier und Veganer an einem Mangel. Sie decken ihren Bedarf mit Nüssen, Hülsenfrüchten und Weizenkeimen. Auch Hirse als Beilage statt Nudeln und Reis auf den Teller zu bringen ist eine gute Idee. Die kleinen Körner enthalten nämlich ebenfalls viele B-Vitamine.

Vitamin A kennen viele, weil es die Sehkraft verbessert. Doch Vitamin A erfüllt im Körper noch viele weitere Aufgaben. Es stimuliert in der Kopfhaut die Produktion von Talg, der für die Pflege der Haarfollikel sorgt. Enthalten ist Vitamin A in fettreichem Käse, Butter und Leber aber auch als Vorstufe in vielen Gemüsesorten wie Karotten, Kürbis und Spinat. Da Vitamin A fettlöslich ist, wird es am besten mit etwas Zugabe hochwertiger Öle aufgenommen.

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