Gefährliche Legionellen im Leitungswasser

kind junge trinkt leitungswasser
kind junge trinkt leitungswasser

Das Wasser, welches aus deutschen Hähnen sprudelt, soll das am meisten geprüfte Lebensmittel der Republik sein. Das wird in der Trinkwasserverordnung zugesichert, in der die Höchstwerte der verschiedensten Schadstoffe akribisch genau festgehalten sind. Regelmäßig jedoch verlautbaren Rundfunk, TV und Presse, dass eine erhöhte Anzahl an Legionellen im Trinkwasser festgestellt wird.

Das ist deswegen bedenklich, weil eine Legionellose, so der medizinische Name einer Ansteckung durch Legionellen, zu schwerwiegenden Folgen für die Gesundheit führen kann. In manchen Fällen endet eine Infektion mit Legionellen mit dem Tode. Wie kann man sich davor schützen?

Was wird unter Legionellen verstanden?

Legionellen sind stäbchenförmige Bakterien, die überall im Wasser vorkommen. In geringer Konzentration gefährden sie die menschliche Gesundheit nicht. Unter bestimmten Umständen jedoch steigt die Konzentration von Legionellen explosionsartig an.

Bevorzugtes Ambiente sind ruhende Gewässer mit einer Temperatur von 25° bis 45° Grad Celsius. In warmen Monaten finden Legionellen diese Bedingungen im Hauswassernetz vor, besonders dort, wo das Wasser über längere Zeit in den Leitungen steht.

Kaltes und sehr heißes Wasser sind der Vermehrung von Legionellen abträglich. Wasser mit einer Temperatur oberhalb 60° Celsius tötet die Bakterien innerhalb von Sekunden ab. In diesem Zusammenhang lassen geplante Maßnahmen der Regierung zur Energieeinsparung aufhorchen. Schon senken einige Hausbesitzer aufgrund des Gasmangels die Warmwassertemperatur ihrer Hausanlagen von 60° auf 50° Celsius. Mit dieser Maßnahme kann eine verstärkte Vermehrung von Legionellen einhergehen, weshalb weitere Schutzmaßnahmen empfohlen werden.

Was macht Legionellen so gefährlich?

Die Bedrohung von Legionellen geht nicht vom Händewaschen mit kontaminiertem Wasser aus. Auch der Konsum von befallenem Leitungswasser löst keine Beschwerden aus. Bei Legionellen kommt die Gefahr aus dem Duschkopf und der Klimaanlage. Zudem kann es in öffentlichen Badeanlagen zu erhöhten Konzentrationen kommen.

Das Medium der Übertragung von Legionellen ist Wasserdampf, also zerstäubtes und vernebeltes Wasser, das sich mit der Umgebungsluft vermischt. Die Bakterien haften sich an den kleinsten Tröpfchen an. Werden diese nun eingeatmet, geraten sie in die Lunge, wo sie ihre gefährlichen Wirkungen entfalten. Im Haushalt sind deshalb Duschköpfe, wie sie u. a. der Anbieter Sanquell vertreibt, die beste Lösung, die Gesundheit zu schützen. Die Armaturen sind mit einem speziellen Legionellenfilter ausgestattet, der die Bakterien vollständig zurückhält.

Wie vermehren sich Legionellen im Leitungswasser?

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Legionellen fühlen sich, wie bereits erwähnt, bei Temperaturen zwischen 25° und 45° Celsius am wohlsten. Sie vermehren sich dann sprunghaft, wenn das Wasser in Wassertanks, Verteileranlagen und in den Wasserleitungen längere Zeit steht. Dort wärmt es sich auf und bietet den Bakterien ideale Bedingungen zur Vermehrung. Es bildet sich ein schleimiger Biofilm aus Rost, Gummi, Kunststoff und sonstigen Ablagerungen, der Legionellen ein entsprechendes Nährstoffangebot liefert.

Experten empfehlen daher, nach einer längeren Abwesenheit alle Wasserhähne zu öffnen, sodass das belastete Leitungswasser ablaufen kann. Legionellen werden auch gefährlich, wenn das Warmwasser in der Leitung auf dem Weg vom Kessel im Keller zum Wasserhahn abkühlt. Erwärmtes Leitungswasser bleibt nur dann hygienisch, wenn es erst im Moment des Verbrauchs erhitzt wird. Daher bieten aus diesem Blickwinkel ein Durchlauferhitzer oder ein Wärmetauscher den besten Schutz vor einer Infektion.

Etwa 30.000 Fälle von Legionellose in Deutschland jährlich

Legionellen gelten in Deutschland als eine relativ seltene Erscheinung. Allerdings gehen verlässliche Schätzungen davon aus, dass jährlich rund 30.000 Menschen von einer Legionellose betroffen sind. Die Dunkelziffer wird weit höher geschätzt.

Welche Symptome zeichnet eine Legionellose aus?

Bei einer Legionellose müssen die Bakterien über die Lunge aufgenommen werden. Sie können beim Menschen unterschiedliche Krankheitsbilder und Symptome hervorrufen.

Es ist nicht gesagt, dass es bei einer Infektion immer zum Auftreten von Symptomen kommt. Der Ausbruch einer Krankheit ist abhängig von der körperlichen Konstitution, dem Alter und der Robustheit des Immunsystems. Es kann festgehalten werden, dass vor allem Kinder und Senioren gefährdet sind. Die auftretenden Symptome ähneln denen einer Grippe. In gefährlichen Fällen gleichen sie einer Lungenentzündung. Dabei kann es zu zwei Krankheitsbildern kommen.

Pontiac Fieber

Das Pontiac-Fieber ist die harmlose Variante einer Legionellose. Es kommt zu Husten, Fieber und Durchfall, die von Kopf- und Gliederschmerzen begleitet werden. Die Erscheinungen klingen nach einigen Tagen ab, sofern sich der Betroffene schont. Daher ist eine spezielle Behandlung nicht notwendig. Sollten die Symptome allerdings anhalten, empfiehlt sich ein Besuch beim Arzt.

Legionärskrankheit

Als Legionärskrankheit wird die gefährlichere Spielart einer Legionellose verstanden. Sie gleicht einer herkömmlichen Lungenentzündung und ist in Deutschland meldepflichtig. Die Symptome ähneln anfangs denen des Pontiac-Fiebers. Später treten dann Reizhusten, hohes Fieber und Schüttelfrost auf.

Für Personen mit einem geschwächten Immunsystem kann die Legionärskrankheit schwere Konsequenzen nach sich ziehen. Daher ist der Besuch eines Arztes unumgänglich. Leider ist die Infektion nicht immer eindeutig zu erkennen. Die Betroffenen sollten sich im Vorfeld über eine mögliche Infektionssituation Gedanken machen und diese dem Arzt mitteilen. Dann können die Erreger über eine Urinprobe schnell nachgewiesen werden und der Arzt kann die entsprechende Behandlung einleiten.

Welchen Schutz gegen Legionellose gibt es?

wasser untersuchung

Die Bekämpfung von Legionellen ist ein Anliegen, welches dem Schutz der Gesundheit der Bevölkerung dient. Verantwortlich für die Umsetzung sind dabei die Immobilieneigentümer. Auch der Bürger kann sich eigenständig darum kümmern, der Legionellengefahr aus dem Weg zu gehen.

Eigentümer in der Pflicht

Die gesetzlichen Vorschriften für die hauseigene Trinkwasseranlage besagen, dass bei der Wasserverteilung und -aufbereitung “die allgemein gültigen Regeln der Technik” einzuhalten sind. Das gilt für alle Trinkwasseranlagen mit mehr als 400 Liter Speichervolumen, die in einem Mehrfamilienhaus mit mindestens drei Parteien installiert sind.

Der Vermieter oder Eigentümer ist verantwortlich dafür, dass das Trinkwasser des Gebäudes alle drei Jahre von einer Fachfirma untersucht wird. Davon ausgenommen sind Gebäude ohne aerosolbildende Einrichtungen. Auch Gewerberäume ohne Duschen müssen nicht geprüft werden. Die Kosten der Wasserproben sind vom Eigentümer zu tragen, können aber steuerlich geltend gemacht werden.

Überschreitet die Legionellenkonzentration dabei 100 koloniebildende Einheiten (KbE) pro 100 ml Wasser, ist unverzüglich das zuständige Gesundheitsamt zu informieren. Die Anlage muss genau untersucht werden und es sind gegebenenfalls Gegenmaßnahmen einzuleiten. Bei einer extrem hohen Belastung von mehr als 10.000 KbE wird ein Duschverbot verhängt und die Trinkwasseranlage wird von Grund auf saniert.

Infektion mit Legionellen vorbeugen

Trotz der staatlichen Maßnahmen, die ein belastungsfreies Leitungswasser garantieren sollen, kann es vor allem in den Sommermonaten während der Urlaubszeit zu einer außergewöhnlichen Belastung kommen. Um das Legionellenrisiko zu senken, eignen sich folgende Maßnahmen:

  • Armaturen im Bad mit einem Duschkopf versehen, bei dem ein Legionellenfilter integriert ist.
  • Nach einer längeren Abwesenheit alle Wasserhähne im Haus für etwa zwei Minuten aufdrehen und die Toilettenspülungen mehrmals betätigen.
  • Die Temperatur des heißen Wassers am Thermostat der Wasseranlage auch im Sommer nicht unter 60° Celsius einstellen.

Fazit

Hohe Legionellenbelastungen im Trinkwasser treten in Deutschland vor allem während der warmen Jahreszeit auf. Um sich davor zu schützen, gibt es einige sinnvolle Maßnahmen, die in der Regel mit einem erhöhten Energie- oder Wasserverbrauch einhergehen.

Eine simple und effektive Lösung wird in einem Wechsel der Armaturen in Küche und Bad gesehen, wobei der Duschkopf mit eingebautem Legionellenfilter im Fokus des Interesses steht.

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