Erkältung – lässt sich Ansteckung vermeiden?

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Wett-husten in der Kita, die Kollegin kann mit dem Niesen nicht aufhören und jeder zweite Mitfahrer im Bus hat Schnupfen. Eine Welle aus Erkältungsviren überschwemmt die Stadt und verbreitet den grippalen Infekt. Außerdem geht die Influenza um und Coronaviren verbreiten sich. Hoffentlich stecken Sie sich nicht an, oder haben Sie sich den Virus schon eingefangen. Lässt sich die Ansteckung überhaupt vermeiden?

Vorsicht: Ansteckungsgefahr

Zwei-, dreimal oder noch öfters im Jahr ziehen sich viele Menschen eine Erkältung zu. Der statistische Beleg dafür ist fast überflüssig, denn es fällt auf und Ihnen geht es ähnlich. Bekanntlich fällt die Husten-Schnupfen-Hochsaison in die kalte Jahreszeit. Trotzdem ist nicht die Kälte der Auslöser, sondern Viren, oft Rhinoviren.

Jeder Erkrankte verbreitet die Erreger weiter und zwischen November und Februar schnieft (gefühlt) das ganze Land. Passen Sie auf, dass es Sie nicht auch erwischt: Erstaunlich einfache Maßnahmen können dabei helfen. Dazu gehören gute Händehygiene und Abstand halten von akut erkrankten Personen, diese wiederum sollten die Husten-Nies-Etikette beachten.

Lässt sich die Erkältungswelle eindämmen?

haende waschen

Allgemeine Verhaltensregeln bei Erkältungen:

  1. Häufig gründlich Händewaschen
  2. In die Armbeuge husten und Niesen, statt Hand vor den Mund
  3. Mindestens einen Meter Abstand von Erkälteten halten, wenn es möglich ist,
  4. Händeschütteln vermeiden
  5. So wenig wie möglich mit den Fingern ins Gesicht fassen
  6. Zimmer regelmäßig lüften
  7. Reinigen von häufig berührten Oberflächen

Außerdem rät das Robert-Koch-Institut (RKI) zum „Zuhause bleiben, wenn Sie erkrankt sind“.

Diese Regeln gelten übrigens für alle viralen Erkrankungen der oberen Atemwege, egal ob die Verursacher Rhinoviren, Influenzaviren oder Coronaviren sind. Diese erfolgt durch Tröpfchen- beziehungsweise Schmierinfektion, sozusagen durch Einatmen oder von den Händen direkt auf die Schleimhäute. Von dort dringen die Viruspartikel in Wirtszelle und lassen sich vervielfältigen. Lesen Sie dazu auch die den Beitrag zu Viren allgemein.

Grundsätzlich geht es in diesem Beitrag aber um die Übertragung banaler Erkältungskrankheiten. Diese werden sehr häufig durch Rhinoviren ausgelöst, in der Fachliteratur finden Sie auch den Begriff respiratorische Viren für Atemwegsviren. Über weitere Maßnahmen bezüglich der saisonalen Influenza informiert das RKI detailliert.

Warum ist Händehygiene so wichtig

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Irgendjemand hat gezählt und ermittelt: Der Mensch fasst sich rund 300-mal am Tag an Mund und Nase. Gesunde tun es und Erkältete auch. Zehn Finger und beide Handflächen werden so potentielle Transportmittel für die Keime, und zwar in beide Richtungen. Also vom Körper zu Dingen und umgekehrt.

Winzig Spuren des befallenen Nasenschleims können unzählig viele Viren enthalten, die zum Beispiel auf der nächsten Türklinke landen und von dort weiter übertragen werden. Wer erkrankt ist, schützt durch gründliches Händewaschen andere, wer noch gesund ist, schützt sich selbst.

Was heißt gründliches Händewaschen?

Wahrscheinlich waschen Sie sich auch sonst öfter die Hände. Als Vorsichtsmaßnahme in Erkältungszeiten sollten Sie die dabei besonders achtsam vorgehen. Also die gesamte Handpartie gründlich einseifen, vergessen Sie die Stellen zwischen den Fingern und unter den Fingernägeln nicht.

Lassen Sie sich dafür zwanzig bis dreißig Sekunden Zeit. Danach gründlich unter fließendem Wasser abspülen und mit einem saugfähigem Tuch trockenreiben. Sollte einmal keine Seife verfügbar sind, rubbeln Sie kräftig unter fließendem Wasser, damit lässt sich die Keimanzahl zumindest verringern – besser als gar nicht waschen.

Wie oft Sie die Hände waschen sollten?

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfiehlt das Händewaschen nach jedem Husten, Niesen und Naseputzen. Denken Sie jetzt auch: Dann könnte ich in der akuten Phase gleich am Waschbecken bleiben. Das ist nicht nötig, aber tun Sie es mindestens, bevor Sie Gegenstände berühren, die auch andere anfassen müssen.

Nachdem Sie mit Infizierten in Kontakt waren, sich in stark frequentiere Räumen aufgehalten haben und wenn Sie nach Hause kommen, waschen Sie vorbeugend sich die Hände. Nach dem Toilettengang, vor dem Essen und vor dem Zubereiten von Speisen tun Sie es sowieso, darüber hinaus gilt – lieber einmal mehr als zu wenig.

Husten und Niesen nach Etikette

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Hustend und niesend schleudert die körpereigene Abwehr Keime aus den Atemwegen. Wenn Sie nichts tun, geraten die Partikel in die Luft, schweben dort kurze Zeit Luft, bevor sie zu Boden oder auf andere Oberflächen absinken. Eventuell bekommt sogar ein Gegenüber etwas ab oder atmet die Viren ein. Früher hieß es immer „Hand vor den Mund“.

Doch dann haben Sie alles an den Händen und verschmieren es womöglich weiter. Selbst bei vermeintlich trockenem Husten ist dies unerwünscht und unangenehm. Idealerweise haben Sie rechtzeitig ein sauberes Taschentuch zur Hand, falls der Reflex überraschend kommt, husten oder niesen Sie in die Ellenbogenbeuge.

Körpereigene Abwehr gegen Schnupfenviren

Bei aller Vorsicht und Umsicht schaffen es vielleicht doch einige Viren auf Ihre Schleimhäute. Dann haben Sie ja noch die (hoffentlich) starke körpereigene Abwehr.

Außerhalb eines Wirtes bleiben Rhinoviren einige Stunden intakt, bevor die Struktur eintrocknet. In dieser Zeit kann ein Erkrankter viele Viren in der Luft, auf Türklinken, Tastaturen, Haltegriffen und anderen Oberflächen hinterlassen. Die noch Gesunden holen sich die Erreger dort ab. Wenn die körpereigenen Abwehrkräfte stark genug sind, werden die Angreifer mit dem Nasenschleim ausgespült. Mit etwas Glück spüren Betroffene kaum mehr als ein Kribbeln in der Nase, die leicht läuft.

Andernfalls docken die Partikel an, lassen sich vermehren und übernehmen eine Wirtszelle nach der anderen. Der neue Wirt wird krank und fühlt sich auch so. Denn um die stetig wachsende Menge an Eindringlingen loszuwerden, fährt der Körper schwerere, kräftezehrende Abwehrgeschütze auf.

Stark vereinfacht lässt sich die erste Abwehrreaktion folgendermaßen beschreiben:

Abwehrreaktion gegen Erkältungsviren: Ausspülen und ausschleudern

junge niesen erreger

Über Augen, Nase und Mund dringen Erkältungsviren in den Körper ein. Eine dünne Feuchtigkeits- und Schleimschicht auf den jeweiligen Schleimhäuten bildet die erste Schutzbarriere. Diese Schichten aus Nasensekret, Tränenfilm und Speichel enthalten das Enzym Lysozym. Es kann Viren unschädlich machen, indem es deren Struktur zerstört. Die Reste werden einfach ausgespült, wobei die Augen tränen und die Nase läuft. Wenn nötig, löst die Abwehr noch einen Husten- und/ Niesreiz aus und schleudert die Eindringlinge mit Sekret aus dem Atemtrakt.

Im Idealfall war es das, Ihr Abwehrsystem hat die Erkältung erfolgreich abgewehrt!

Doch wenn der schützende Schleim über den Schleimhäuten austrocknet und rissig wird, können Partikel eindringen und der Abwehrkampf geht eine Runde weiter. Mehr Schleim wird gebildet, der die Unmenge an Erkältungsviren einschließt, und mithilfe feiner Flimmerhärchen abtransportiert. Sie spüren es an den typischen, oben beschriebenen Symptomen. In dem Beitrag zu “Hausmitteln bei Erkältung” finden Sie einige Tipps, wie Sie sich diese Phase erleichtern und Erkältungssymptome lindern können.

Schutzbarriere des Immunsystems stärken

Hier geht es weiter um die erfolgreiche Abwehr erster Eindringlinge, wofür ausreichend Schleim auf den Schleimhäuten nötig ist. Damit der Körper dieses überhaupt Sekret bilden kann, benötigt er Flüssigkeit, die Sie trinken müssen. Trockene Luft entzieht dem Schleim Feuchtigkeit und macht ihn zäh bis er austrocknet. Trinken Sie also viel, damit neues Sekret produziert werden kann, und bemühen Sie sich um ein gesundes Raumklima. Denn in beheizten sowie klimatisierten Räumen ist die Raumluft oft besonders trocken.

Hilfe gegen trockene Schleimhäute

Noch einmal: Viel trinken, denn die Schleimhäute werden vor allem von innen, durch Körperflüssigkeit feucht gehalten.

Grünpflanzen im Zimmer und Zimmerspringbrunnen können hilfreich sein und für eine angenehme Luftfeuchtigkeit sorgen.

Mögen Sie Bonbons? Gut, dann lutschen Sie ruhig einen sauren Drops, das regt die Speichelbildung an und der Mund trocknet nicht aus. Zitrusfrüchte und Zitronentee wirken ähnlich.

Außerdem gibt es im Handel einige Salben und Sprays, die entwickelt wurden, um das Austrocknen der Nasenschleimhaut zu verhindern. HNO-Ärzte empfehlen zum Beispiel meersalzhaltige Nasensprays und Nasenduschen. Gegen trockene Augen existieren ebenfalls entsprechende Tropfen. Lassen Sie sich zu diesen Mitteln bitte in der Apotheke fachkundig beraten.

Wir können nicht garantieren, dass Sie gesund bleiben. Aber durch die beschriebenen Maßnahmen verbessern sich die Chancen dafür. Denken Sie auch an die vitaminreiche Ernährung, gönnen Sie sich auch mal Ruhe, stärken Sie Ihr Immunsystem durch Kneippen und Sauna und so weiter. Machen Sie es den Keimen schwer und erkälten Sie sich nicht.

Noch ein Hinweis: Desinfektionsmittel

Vermissten Sie bisher die Desinfektionsmittel? Diese fehlt mit Absicht, denn es ging ja vor allem um Rhinoviren, als Verursacher der banalen Erkältung. Dabei handelt es sich um unbehüllte Viren, auch nackte Viren genannt. Gegen deren Strukturen wirken viele handelsübliche Desinfektionsmittel auf Alkoholbasis gar nicht.

Wenn Sie von Kranken benutzte Gegenstände reinigen wollen, sollten Wasser und Allzweckreiniger ausreichen. Weil die Partikel relativ säureempfindlich sind, können Sie noch etwas Essig dazu geben. Wie schon erwähnt, vertrocknen Rhinoviren außerhalb des Wirtes und werden nach einigen Stunden inaktiv. Die Reste wischen Sie mit der ganz normalen Reinigungslösung ab.

Bei anderen Erregern und in bestimmten Einrichtungen wie Krankenhäusern und Pflegeheimen können Desinfektionsmittel nötig und sinnvoll sein. Dann ist die richtige Auswahl und sachgemäße Anwendung des Mittels wichtig.

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