Das Wort “Fasten” althochdeutsch “fastēn” bedeutet ursprünglich, „(an den Geboten der Enthaltsamkeit) festhalten“. Fasten ist in diversen Kulturen und Religionen fester Bestandteil und kommt in vielfältigen Formen vor. In der Neuzeit finden sich auch Formen des Heilfastens und therapeutischen Fastens, auf die auf dieser Seite eher eingegangen werden soll. Beim Wasserfasten, der ursprünglichen Art des Fastens, wird für eine bestimmte Zeit dem Körper nur klares Wasser zugeführt und keinerlei Speisen oder andere Getränke. Diese Form des Fastens ist laut Aussage diverser Heilpraktiker und Anwender die wirksamste Methode, dem Immunsystem die notwendige Kraft zu geben, Giftstoffe und Schadstoffe aus Gewebe und Körperzellen zu lösen und aus dem Körper auszuleiten.
Nur wenn wir dem Körper nichts zuführen, braucht er keine Energie zur Verarbeitung und Verdauung von Nahrung und kann sich auf die Reparatur von Defekten und um die Ausscheidung festsitzender Schlacken und Gifte kümmern – so die Theorie. Das nicht religiös motivierte Fasten (Heilfasten) ist nicht das Heilmittel selbst, sondern ist lt. Aussage der Fasten-Verfechter der “Prozess der Entgiftung“, der der Selbstheilung des Körpers vorausgeht. Erst ein nicht belasteter Körper kann sich angeblich selbst heilen.
Fakten zum Fasten
- Herkunft: Jahrtausend altes Gestaltungselement in Gesellschaften, Religion und Kultur, mittlerweile auch als Therapie
- Gesundheitliches Konzept: Völliger oder eingeschränkter Verzicht (dann eher Entgiftungskur genannt) auf Nahrung für eine bestimmte Zeitspanne zur Entgiftung des Körpers
- Zielgruppe: Alle, die ihrem Körper durch eine Entgiftung etwas Gutes tun wollen; aufgrund der mentalen Disziplin erst ab etwa 18 Jahren empfehlenswert
- Dauer: Von wenigen Tagen bis 40 Tage möglich
- Konsequenzen/Gefahren: Negativer Körpergeruch, körperliche und emotionale Heilkrisen, anfängliche starke Hungergefühle
- Effekte: Stärkung des Immunsystems, Entgiftung, Energiesteigerung, Krankheiten für immer loswerden und vieles mehr (nur teilweise medizinisch gesichert!)
- Durchführung: Allein, zu mehreren Personen oder unter Aufsicht, Kuraufenthalte in Hotels usw. möglich
- Varianten: diverse mildere Varianten der Entgiftungskuren möglich z.B. Suppenkuren, Saftkuren und viele mehr
Heilwirkung des Fastens sehr gut dokumentiert
Dr. Herbert Shelton ist der Verfasser des Buches "Fasting can save your life" und darin beschreibt er, wie er Tausenden chronisch kranker Patienten über eine Fastentherapie erfolgreich geholfen hat. Dabei wurden auch viele degenerative Krankheiten geheilt, wo die Schulmedizin sich Jahrzehnte erfolglos bemüht hatte.
Dr. Shelton hat es angeblich nachweislich geschafft, am kranken Menschen über das Fasten die Selbstheilungskräfte so zu mobilisieren, dass selbst hartnäckige, für Jahrzehnte bestehende Krankheiten besiegt werden konnten. Die therapeutische und heilende Wirkung des Fastens ist aber nicht nur aus seiner eigenen Erfahrung wirkungsvoll sondern sie ist mittlerweile durch konkrete klinische Studien in Europa und auch in den Vereinigten Staaten sehr gut dokumentiert und zeigt, dass Fasten zur Heilung von Krankheiten gut funktionieren kann.
Fasten ist das wirksamste Mittel zur Heilung jeder Krankheit.
Adolpf Mayer
Funktion und Wirkung des Heilfastens
Obwohl man annehmen sollte, dass der Körper ohne Nahrung schwächer ist als mit, ist in diversen Studien und Versuchen Tatsache, dass der Körper stärker ist, wenn gefastet wird. Das liegt daran, dass beim Essen, Verarbeiten und Verdauen von Nahrung eine Menge Energie verbraucht wird.
Wird Nahrung mit geringem Nährwert, also geringer Nahrungsqualität aufgenommen, kann die Energie für das Verarbeiten und Verdauen der Nahrung größer sein als die Energie, die über die Nahrung aufgenommen wird - so die Theorie. Ist dies der Fall, überfordern wir allein mit dem Essen unser Immunsystem so stark, dass wenig Energie für die Bekämpfung von Krankheitskeimen etc. zur Verfügung steht und öffnen damit Krankheiten Tür und Tor - so argumentieren die Befürworter des Fastens.
Funktion des Immunsystems
Das Immunsystem schützt uns vor fremden Bakterien und Viren und damit vor Schäden durch Krankheitserreger. Ist der (geschwächte) Körper mit einem Krankheitserreger erstmal infiziert, konzentriert er all seine Energie auf diesen (potenziell tödlichen) Erreger. In diesen Fällen weist uns das Immunsystem an, nichts zu essen und wir verlieren somit den Appetit (Basis sind Beobachtungen, medizinisch ist dies nicht vollends gesichert). Jeder hatte das sicher schonmal, dass uns selbst beim Anblick und Geruch von Essen schlecht wird.
Das ist auch gut so, so die Theorie, denn das Immunsystem braucht zur Krankheitsabwehr alle Kraft, die es bekommen kann. Die Tendenz, selbst in diesen Zeit zu essen, um "zu Kräften" zu kommen, hilft dem Heilungsprozess nicht, sondern kann ihn sogar aushebeln, da dem Körper die Energie geraubt wird, die er zur Abwehr der Krankheitskeime benötigt. Diese Aussagen sind zwar vielfach beobachtet worden, wissenschaftlich sind sie allerdings nicht vollends gesichert.
Was passiert beim Essen?
Wenn man eine Mahlzeit zu sich nimmt, verbraucht der Körper also Energie, die eigentlich das Immunsystem braucht. Zudem bringt jede Mahlzeit, egal wie sauber und natürlich sie ist, Bakterien und andere Verunreinigungen mit sich, mit denen das Immunsystem zusätzlich fertig werden muss. Jeder hat das schonmal gehört: "Nach der Mahlzeit läuft Blut in den Magen". Das ist in der Tat so, da der Körper nach einer Mahlzeit mehr Blut, vor allem weiße Blutkörperchen, in die Verdauungsorgane pumpt, um das Essen zu verdauen und auch schädliche Stoffe, die wir mit dem Essen zu uns nehmen, zu bekämpfen.
Natürlich dient das Blut auch zur Absorbierung der Nährstoffe und zum Transport von Sauerstoff und Energie für alle Muskeln des Magen-Darm Trakts. Tatsache ist, dass im Falle einer Verdauung der Blutvolumen im ganzen Körper abnimmt, um den Verdauungstrakt ideal zu versorgen. Deshalb werden wir übrigens nach einem üppigen Mal auch müde.
Fazit zur Wirkung des Fastens
Das Fasten erspart dem Körper einen enormen Energieaufwand, den er für die Verdauung und Verarbeitung von Speisen aufbringen müsste - die Organe können sich also ausruhen. Dann kann der Körper die volle Energie darauf ausrichten, in Zellen und Gewebe angesammelte Giftstoffe zu lösen und auszuschwemmen. Es findet also eine Aktivierung des Immunsystems für den Zweck der Selbstheilung des Körpers statt - so die Theorie vieler Heilpraktiker und auch Ärzte.
Gratis Video einer Dokureihe zur Entgiftung
Literatur zum Heilfasten
Inhaltsverzeichnis