Die Inhaltsstoffe von Cannabis rücken mehr und mehr in den Fokus der medizinischen Forschung. Bereits jetzt weisen zahlreiche Studien auf die gesundheitsfördernde Wirkung von Substanzen wie CBD hin. So kann CBD Öl nicht nur als Nahrungsergänzungsmittel, sondern auch zu therapeutischen Zwecken bei zahlreichen Krankheiten eingesetzt werden.
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CBD – Was es ist und wie es wirkt
Cannabidiol, abgekürzt CBD, bezeichnet ein Cannabinoid, gewonnen aus der Hanfpflanze. Zur Gewinnung und Herstellung von CBD Öl werden ausschließlich EU zertifizierte Sorten wie Cannabis Sativa, Indica und Ruderalis verwendet. Diese Cannabisvarianten weisen einen THC-Gehalt von weniger als 0,2% auf, wirken somit nicht psychoaktiv oder berauschend, und werden auch als Industrie- oder Faserhanf tituliert.
In seiner Wirkweise fungiert CBD als Antagonist der Rezeptoren CB1 und CB2 des Endocannabinoid-Systems, im Folgenden ECS abgekürzt. Als Antagonist dockt es dabei nicht selbst an diese Rezeptoren an, sorgt aber für eine verbesserte Wirkung des körpereigenen Cannabinoid Anandamid. Durch das Blockieren des Transportproteins für Anandamid wird der sonst rasch stattfindende Abbau gehemmt und somit ein “Pool” des Cannabinoids im Gehirn geschaffen. Auf diesem Weg kann der menschliche Organismus das ECS optimaler aktivieren und nutzen.
Betrachtet man allein, auf welche Bereiche das ECS positiven Einfluss nimmt, ergibt sich bereits ein erstes Bild auf das Wirkspektrum von CBD Ölen. Das ECS besitzt Rezeptoren in folgenden Bereichen des menschlichen Körpers:
- Gehirn und Nerven
- Verdauungstrakt
- Immunsystem
- Haut und Schleimhäute
- Muskulatur
Neben der Antagonisten-Rolle von CBD im ECS wurden bis dato jedoch noch weitere Rezeptoren erkannt, bei denen die Substanz andockt und eine entsprechende Aktivierung bewirkt. Diese bisher bekannten Rezeptoren sind:
1) Vanilloid Rezeptoren Typ 1 und 2, sowie der Glycin Rezeptor
Diese Rezeptoren fungieren als Signalgeber für Adenosin. Dockt CBD an, werden Neurotransmitter wie Dopamin, Noradrenalin und Acetylcholin blockiert. Dies kann zum Einen beruhigend und zum Anderen entzündungshemmend auf physischer Ebene wirken.
2) 5-HT-1A Rezeptor
Die Wirkung findet hier besonders im psychologischen Spektrum statt und sorgt vor allem für den Abbau von Angstgefühlen.
3) GPR55
Dieser Rezeptor wirkt vor allem auf die Zellmembranen und sorgt für Entzündungshemmung und besitzt krampflösende Eigenschaften.
4) Dopamin-2-Rezeptor
Hier werden Wirkungen vor allem ab einer hohen Dosis an CBD festgestellt. Dann kann es gegen Psychosen wirken und unterstützend für entsprechende Therapien genutzt werden. Des weiteren weist CBD eine antioxidative Wirkung auf und verhält sich in seiner Eigenschaft als Fänger freier Radikale ähnlich zu Vitamin C und E.
Nebenwirkungen von CBD
CBD (Cannabidiol) ist eine natürlich vorkommende Verbindung, die aus der Cannabispflanze, insbesondere aus Hanf, extrahiert wird. In den letzten Jahren hat CBD aufgrund seiner potenziellen therapeutischen Eigenschaften, die bei einer Vielzahl von Beschwerden und Erkrankungen helfen können, an Popularität gewonnen. Es wird oft als Alternative zu traditionellen Medikamenten verwendet, insbesondere weil es nicht die psychoaktive Wirkung von THC (Tetrahydrocannabinol) aufweist, einer anderen Hauptverbindung in Cannabis.
Trotz seiner vielen Vorteile gibt es auch mögliche Nebenwirkungen, die mit der Einnahme von CBD verbunden sind. Einige dieser Nebenwirkungen umfassen:
- Müdigkeit: Einige Menschen berichten, dass sie sich nach der Einnahme von CBD schläfrig oder müde fühlen. Dies kann besonders bei höheren Dosen auftreten.
- Durchfall: Hohe Dosen von CBD können bei manchen Menschen zu Verdauungsproblemen führen, wobei Durchfall eine häufig berichtete Nebenwirkung ist.
- Veränderungen im Appetit und Gewicht: Die Einnahme von CBD kann bei einigen Personen zu einem erhöhten oder verringerten Appetit führen, was wiederum zu Gewichtsveränderungen führen kann.
- Wechselwirkungen mit Medikamenten: CBD kann mit einigen Medikamenten interagieren, insbesondere mit solchen, die eine Grapefruitwarnung haben. Das liegt daran, dass sowohl CBD als auch Grapefruit Enzyme im Körper beeinflussen können, die für den Abbau von Medikamenten verantwortlich sind.
- Trockener Mund: Einige Benutzer haben über ein Gefühl des trockenen Mundes nach der Einnahme von CBD berichtet.
Hier finden Sie weitere Nebenwirkungen, speziell CBD Öl Nebenwirkungen.
Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jeder, der CBD einnimmt, diese Nebenwirkungen erfahren wird. Die Reaktionen können von Person zu Person variieren. Außerdem hängt das Risiko von Nebenwirkungen oft von der Dosierung, der Art der Einnahme und der individuellen Empfindlichkeit ab.
Was sind Vollspektrum Öle?
Reines CBD Öl besteht nur aus zwei Komponenten: Einem Trägeröl und CBD, welches in kristalliner Form zugesetzt wird. Ein CBD Vollspektrum Öl hingegen weist eine höhere Bandbreite an Wirksubstanzen aus Hanf auf und wirkt so weitaus vielschichtiger. Zudem wird bei der Herstellung anstelle kristalliner Zusätze der flüssige Extrakt verwendet, womit die effektive Aufnahme der Wirkstoffe über die Schleimhäute verbessert wird.
Herstellung von CBD Vollspektrum Öl
Für die Herstellung wird EU zertifizierter Hanf aus biologischem Anbau zunächst zerkleinert und auf 100 bis 150 °C erhitzt. Durch Decarboxylation wird CBDA (CBD-Säure) in CBD umgewandelt. Anschließend wird gekühltes, flüssiges und unter hohem Druck komprimiertes Kohlenstoffdioxid zugeführt. Auf diese Weise findet die Extraktion statt. Abschließend werden die daraus gewonnen Substanzen in einem Separator durch ausgeübten Druck und bestimmte Temperaturen getrennt.
Vorteil dieses Verfahrens ist eine schonende Gewinnung, bei der ausschließlich berücksichtigt werden muss, nicht zu hohe Temperaturen wirken zu lassen, um einzelne Inhaltsstoffe nicht zu zerstören. Besonders Terpene, die zu den in Cannabis enthaltenen pharmakologischen Substanzen gehören, sind sehr hitzeempfindlich. Durch die Extraktion über Kohlenstoffdioxid ist das Verfahren zudem kostengünstig und umweltschonend.
Vorteile von CBD Vollspektrum Ölen
Im Gegensatz zu CBD Blüten, die hauptsächlich durch Inhalation oder als Teeaufguss konsumiert werden, ist CBD Öl aufgrund seiner vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten, wie beispielsweise der oralen Einnahme, der Beimischung in Speisen oder der lokalen Anwendung auf der Haut, besonders beliebt für seine einfache Dosierbarkeit und schnelle Aufnahme in den Körper.
Der große Vorteil ist die bereits erwähnte Nutzung mehrerer wirksamer Substanzen, die aus Cannabis gewonnen werden können.
Dazu gehören:
- CBD
- CBG (Cannabigerol)
- CBN (Cannabinol)
- CBC (Cannabichromen)
- Die Terpene: Myrcen, Limonen, Caryophyllen, Pinen
All diese Komponenten zusammen verstärken sich gegenseitig. Dieses Wirkprinzip wird auch als Encourage-Effekt bezeichnet. Durch diese gegenseitige Positivierung von Cannabinoiden und Terpenen kommt es zu einer effektiveren Wirkung und einer deutlich höheren körperlichen Ausnutzung wirkaktiver Potentiale der Substanzen.
CBD Vollspektrum Öl auf MCT Basis
Um Cannabinoide und Terpene für den menschlichen Organismus noch einfacher zugänglich zu machen, bietet es sich an, ein entsprechendes Trägeröl bei der Herstellung zu verwenden.
MCT Öle sind dabei ideal. Diese Öle auf Basis mittelkettiger Fettsäuren entstammen der Diätetik und werden immer dann genutzt, wenn Fette schonend und unter Umgehung von zahlreichen Spaltungsprozessen im Verdauungstrakt resorbiert werden sollen.
MCT weist in seinen Eigenschaften eine leichte Löslichkeit in wässrigem Milieu auf, was eine schnelle Aufnahme in die Blutbahn über den Dünndarm und eine ideale Weiterleitung zur Leber gewährleistet. Dort wird es bevorzugt oxidiert und dem Körper als Energie nutzbar gemacht.
So steigert das Trägeröl die Bioverfügbarkeit der Cannabinoide und Terpene. Daraus resultiert eine bessere Aufnahme und Verarbeitung, was die Nutzung der Stoffe entsprechnd effektiver macht.
Vollspektrum Öle im medizinischen Einsatz – Bei welchen Krankheiten können sie Anwendung finden?
- Angststörung
- Posttraumatische Belastungsstörung
- Depressionen
- Epilepsie
- Krebs
- Entzündungen
- Autoimmunerkrankungen
- Multiple Sklerose
- Diabetes Melitus
- Morbus Alzheimer
- Morbus Parkinson
- Adipositas (krankhafte Fettleibigkeit)
- Leber-, Nieren-, Lungen-, Hirnschäden
- Herzschäden/-infarkt – Hypertonie (Bluthochdruck)
- Asthma
- Allergien
- Akne
Es wird ersichtlich, dass das Wirkspektrum von Vollspektrum Öl auf keinen Bereich des menschlichen Organismus allein beschränkt ist. Jedoch ist vor allem die Wirkung auf die Psyche und bei Entzündungen im momentanen Fokus der Forschung. Hierfür existieren bereits einige Studien, die die Wirkung von CBD bei Psychosen und Angststörungen bestätigen. Gleiches gilt für die Wirkung als Entzündungshemmer und Schmerzmittel.
Die Dosierung von CBD Vollspektrum Ölen
Besieht man sich die Öle der verschiedenen herstellenden Unternehmen fällt auf, dass dort kaum Dosierhinweise angegeben wurden. Dies resultiert einerseits daraus, dass die herstellenden Unternehmen sich selbst absichern wollen und andererseits daraus, dass es sich bei Vollspektrum Ölen um ein Nahrungsergänzungsmittel handelt, welches individuell und bei allen Nutzenden anders wirkt.
Die Dosierung erfolgt daher durch Herantasten an die für die individuell passende Menge. Dabei wird mit der kleinsten Einheit – 2-3 Tropfen 5%iges CBD Öl – angefangen. Da sich die Wirkung erst nach einigen Tagen einstellen kann, sollte die Dosierung nicht sofort nach einmaligem Ausbleiben des gewünschten Effekts gesteigert werden, sondern zunächst für etwa 5 Tage gleichbleiben. Setzt kein Effekt ein, kann gesteigert werden.
Die richtige Dosierung ist dann erreicht, wenn der sogenannte “Sweetpoint” erreicht ist. Dieser wird als der Punkt beschrieben, an dem sich allgemeines Wohlbefinden einstellt, man sich ruhig und ausgeglichen und zugleich aktiv fühlt.
Dennoch gibt es beispielsweise für die Bereiche Entspannung und Schlaf sowie bei Migräne zahlreiche Erfahrungsberichte, welche die Dosis betreffen und aus welchen man eine ungefähre durchschnittliche Einnahmeempfehlung ableiten kann.
So berichten zahlreiche Anwendende, dass zur Entspannung und bei Schlafproblemen 2-3 Tropfen 5%igen Öles vollkommen ausreichen, um den gewünschten Effekt zu erreichen.
Bei Migräne tendieren die Erfahrungen bei starken Schmerzen zur Einnahme von morgens und abends 5-8 Tropfen 10%igen Öls für eine optimale Schmerzlinderung.
Soll CBD Vollspektrum Öl bei akuter, schwerer Erkrankung eingesetzt werden, erfordert dies meist eine sehr hohe Dosis von 200mg am Tag. Diese Menge würde durchschnittlich mit einem Kostenaufwand von 60Eur pro Tag einhergehen, was für den Normalverbrauch definitiv zu viel ist. Daher wird in der Therapie dieser Erkrankungen dazu tendiert, das Öl unterstützend zur üblichen Medikation einzusetzen.
CBD Vollspektrum Öle kaufen – Was ist zu beachten?
Beim Kauf von CBD Öl steht folgender Grundsatz: Je hochwertiger das Öl, desto besser der Effekt. Um die Hochwertigkeit zu bestimmen und zu erkennen, ist es ratsam, sich die entsprechenden Analysen des jeweiligen Produktes anzusehen. Die Analysen beziehen sich dabei bei guten Ölen auf zwei Aspekte:
1) Die Qualität der Hanfpflanzen selbst (Schimmelfrei, keine Pestizide)
2) Qualitative Analytik (Die Ermittlung jeglicher Inhaltsstoffe des Öles in Prozent und ein CBDA-Gehalt von möglichst weniger als 1%)
Diese Analysen müssen durchgeführt werden. Als Verbrauchende kann man sich etwas absichern, indem man zunächst über den Namen und den Sitz des jeweiligen Labors, welches das Produkt getestet hat, informiert. Dies sollte auf vertreibenden Websites entsprechend aufgeführt sein. Ist es das nicht oder wurde das Labor geschwärzt, kann dies als Hinweis genommen werden, das Produkt für den Gebrauch besser nicht in Betracht zu ziehen.
Anschließend ist eine einfache Googlesuche ratsam, um mögliche Fantasie-Labore auszuschließen. Ist in hier alles in Ordnung, kann man meist ruhigen Gewissens davon ausgehen, dass es sich um qualitativ hochwertiges Öl handelt.
Des Weiteren kann die Aufschlüsselung der einzelnen Inhaltsstoffe hilfreich sein, um sicherzustellen, dass es sich wirklich um ein Vollspektrumöl und kein reines CBD Öl handelt. Wird zudem noch MCT als Trägeröl angegeben, kann man von einem hochwertigen Nahrungsergänzungsmittel mit optimaler Wirkleistung ausgehen.
Die Rechtslage von CBD Vollspektrum Öl
Auch wenn CBD Öle oft simpel als Cannabisöl bezeichnet werden, muss eindeutig gesagt werden, dass es sich hierbei nicht um ein Rauschmittel handelt, wie der umgangssprachliche Name vermuten lassen könnte. Der Vertrieb, der Erwerb und der Konsum sind völlig legal.
Als Nahrungsergänzungsmittel darf CBD Öl die Grenze von gesetzlich vorgeschriebenen 0,2% THC nicht überschreiten. Daher wird THC als möglicher Inhaltsstoff aufgeführt und zumeist mit 0,1% angegeben. Dabei kann aber versichert werden, dass diese möglicherweise enthaltene Minimalmenge keinerlei psychoaktive Effekte hat und somit nicht zu einem Rauschzustand führt.
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