Mit Gerüchen verbinden wir oft Erinnerungen. Der Duft, als Mama Plätzchen backte, der salzige Geruch des Meeres im Sommerurlaub, das Rasierwasser, dass schon Papa genutzt hat und nach dem er immer roch, als er die Gute-Nacht-Geschichte vorlas. Unzählige Verknüpfungen zwischen positiven Gedanken und unserem Wohlbefinden hat unser Gedächtnis im Lauf der Jahre geknüpft.
Gerüche sind heilsam, entspannen, beruhigen, lindern Entzündungen, wecken positive Energien. Das ist die Basis für die Aromatherapie. Die gesunden Essenzen aus der Natur können in zahlreichen Bereichen integriert werden.
Die natürliche Raumbeduftung als häufigste Methode
Eine reine Duftkerze ist keine Aromatherapie, auch wenn man das Gefühl der Entspannung bekommt. Für eine Aromatherapie benötigt mal reine Naturöle, deren heilende Wirkstoffe aus Blüten, Wurzeln, Blättern oder Früchten extrahiert wurden. Für einen heilenden Effekt kann man in unterschiedlichen Varianten ätherische Öle anwenden, zum Beispiel als Raumduft.
- Duftlampen: Hier entfaltet die Aromatherapie ihre Wirkungen Mithilfe von Wärme. Wenige Tropfen des Öls werden in eine Schale mit Wasser gegeben, das Wasser erwärmt sich durch die Hitze einer Kerze oder Ähnliches und das Aroma verteilt sich im Raum. Wichtig: Das Wasser darf nicht zu warm werden, das zerstört die Wirkung des ätherischen Öls.
- Raumdüfte nutzen durch feinde Diffusor-Stäbchen: Das Prinzip ist einfach. Die Hersteller liefern die bereits abgestimmte Aromamischung mit feinen Holzstäbchen, die nur noch in die Flasche gesteckt werden müssen.
- Mittlerweile gibt es auch professionelle Duftvernebler. Sie verteilen nicht nur die heilenden Wirkstoffe des ätherischen Öls im Raum, sondern befeuchten zugleich auch noch die Raumluft. Gerade in beheizten Räumen ist das ein angenehmer Zusatzeffekt.
- Will man nur einen kleinen Bereich mit dem Aroma umgeben, bieten sich poröse Duftsteine an. Dort werden ein paar Tropfen Öl einfach aufgeträufelt und vom Tonstein aufgenommen.
Bäder und Dampfbäder
Ein entspannendes Bad ist für viele ein Sinnbild der vollkommenen Entspannung. Mit dem passenden Aroma kann man den Effekt noch verstärken.
Erst die Badewanne füllen, das Wasser dabei nicht zu heiß wählen. Dann das Heilöl wählen, aber nicht direkt ins Wasser geben. Ätherische Öle müssen vorher aufgelöst werden, zum Beispiel in Honig, Sahne, Meersalz oder Milch. Wenn die Wanne gefüllt ist, die Mischung beifügen. Als Orientierung kann man sagen 1-3 Esslöffel Milch, Honig oder Ähnliches mit 10-15 Tropfen Öl vermischen, das reicht für eine volle Wanne.
Bäder mit ätherischen Ölen haben in der Aromatherapie einen hohen Stellenwert, denn sie wirken doppelt: Das warme Wasser öffnet die Poren der Haut, sodass die Wirkstoffe gut eindringen können. Zusätzlich verdampft das heilende Aroma in dem warmen Wasser des Vollbades und die Aromastoffe werden inhaliert.
Aromamassagen
Nicht nur Massageprofis veredeln ihre Massageöle oft mit den aromatischen Essenzen. Auch im privaten Bereich kann man diese Kombination nutzen. Als Basis eignet sich ein gutes Körperöl, wie zum Beispiel Mandelöl, oder Jojobaöl. 100 ml davon als Basis vertragen ca. 20 Tropfen ätherisches Öl.
Durch die Massagebewegungen können die Heilstoffe über die Haut direkt in den Blutkreislauf transportiert werden. Sie entfalten dort ihre volle Wirkung. Zusätzlich setzt der positive körperliche Kontakt bei der Massage Endorphine, die sogenannten Glückshormone, frei.
Sauna
Der regelmäßige Saunagang dient den meisten Menschen nicht nur zur Entspannung. Sie möchten auch ihr Immunsystem stärken und ihre Körper entschlacken. Highlight ist für viele dabei der Sauna-Aufguss.
Sauna-Aufguss
Hierbei gilt es jedoch vieles zu bedenken, im Zweifelsfall den Saunameister fragen, welches ätherisches Öl er verwendet. Exotische Düfte weisen meist auf synthetische Öle hin. Diese riechen zwar gut, bieten aber keine heilende Wirkung. Das ist den naturreinen ätherischen Ölen vorbehalten. Die Klassiker dabei sind Latschenkiefer oder Zirbe, Lavendel entspannt.
Die innerliche Anwendung ätherischer Öle
Die innerliche Anwendung ist nicht so einfach, wie als Raumduft, oder als Badezusatz. Durch die hohe Konzentration der heilsamen Essenzen in den ätherischen Ölen kann es bei der Einnahme auch zu Reizungen oder Allergien kommen.
Am einfachsten und problemlos ist die Einnahme von bereits fertigen Kapseln, die man über Apotheken, oder Drogerien beziehen kann. Pfefferminz- oder Kümmelöl für die Verdauung, zum Beispiel.
Um sicherzugehen, sollte Folgendes beachtet werden.
- Die ätherischen Öle müssen 100 % rein und natürlich sein.
- Immer sehr wenig einnehmen, maximal 1-2 Tropfen, immer verdünnt.
- Immer nachfragen, ob man das Öl auch einnehmen darf. Nicht jedes ätherische Öl ist für die innere Anwendung geeignet.
- Risikogruppen, wie Kleinkinder, Babys, Schwangere und schwerkranke Menschen, sollten auf die Einnahme von ätherischen Ölen verzichten.
Die Aromaküche
Wenn die Wirkung auf unseren Geruchssinn im Spiel ist, sind es nur wenige Schritte, bis man auch auf die Aromaküche zu sprechen kommt.
Natürlich stehen frische Kräuter ganz oben, wenn es um gesundes Kochen geht, der Einsatz von ätherischen Ölen in der Küche kann unsere Geschmackssinne aber zusätzlich kitzeln.
Nur wenige Tropfen, immer vermischt mit einem Trägerstoff, also Meersalz, Sahne, Honig, sind nötig, um aus einer Soße ein besonderes Highlight zu machen, aber auch so veredelte Sahne kann den Grundgeschmack eines Gebäckstücks unterstreichen.
Mittlerweile gibt es bereits Kochbücher, die die Verwendung ätherischer Öle in der Küche erläutern.
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