Melatonin ist ein Hormon, welches den Tag-Nacht-Rhythmus regelt. Es wird vom Gehirn aus Selatonin gewonnen. Außer in der Zirbeldrüse des Gehirns wird jedoch Melatonin ebenso in der Netzhaut, sowie im Darm erzeugt.
Bei Lichteinwirkung wird die Bildung von Melatonin gehemmt. Im Umkehrschluss wirkt der Wegfall oder die Reduzierung der Lichteinwirkung förderlich auf die Melatoninproduktion. Die Melatoninkonzentration steigt während der Nacht auf ein Drei-, bis Zwölffaches der Normalkonzentration an. Dies ist abhängig vom Alter des Menschen. Bei älteren Personen steigt es weniger an, als bei jüngeren Menschen.
Die Melatoninproduktion wird ebenso von Schichtarbeit (und dem damit einhergehenden Wechsel von Wach- und Schlafphase) wie von Jetlags beeinflusst.
Wie wird Melatonin abgebaut und wie wirkt sich ein Melatonin-Defizit aus?
90% des Melatonins wird von der Leber abgebaut und über den Urin abgeführt. Die restlichen 10% verbleiben im Körper. Dies bedeutet, dass eine Minimierung der Zufuhr von Melatonin dazu führt, dass der Körper langfristig ein Melatonin-Defizit aufweist.
Interessanterweise gibt es für die Konzentration des Melatonins im Körper keinen Richtwert, wie bei anderen Hormonen durchaus üblich. Eine verminderte Schlafqualität und -quantität sind allerdings, genau wie ein erhöhtes Vorkommen von Verkalkung, ein sicheres Zeichen für den zu geringen Anteil an Melatonin im Körper.
Auswirkungen von Melatonin
Wie bereits beschrieben, führt zu wenig Melatonin im Körper zu Schlafstörungen, einhergehend mit Konzentrationsschwierigkeiten, sowie Gedächtnisproblemen.
Zuviel Melatonin kann die sogenannte Winterdepression bedingen. Grund sind hierfür die längeren Dunkelphasen des Winters, und der dadurch geringere Abbau des Hormons.
Weitere Informationen zu: Wie wirkt Melatonin?
Bei diesem Portal wird über die Wirkungen Melatonins genauso aufgeklärt, wie über die Anwendungsgebiete und die Nebenwirkungen.
Man beachte: Sowohl zu viel Melatonin kann zu Schlafstörungen führen, als auch ein zu geringerer Melatoninwert. Ein erholsamer Schlaf ist wichtig für ein funktionierendes Gehirn.
Was tun, bei Melatonin-Mangel?
Die einfachste Art, seinen Melatoninspiegel zu senken, ist sicherlich eine Licht-Therapie, oder ganz einfach der Spaziergang in der Sonne. Sonnenlicht baut Melatonin ab, und sorgt so, der Winterdepression vor.
Seinen Melatoninspiegel hingegen zu erhöhen ist auf „herkömmlichen“ Weg deutlich schwieriger. Zwar weisen einige Lebensmittel Melatonin auf, jedoch meist nur in sehr geringer Konzentration. Den höchsten Wert weisen Cranberrys auf, sowie einige Pilzarten, Getreide oder getrocknete Tomaten. Einfacher allerdings ist die Zugabe über Medikamente, beziehungsweise Nahrungsmittelzusätzen.
In Deutschland ist derzeit ein Streit im Gange, ob es sich bei Melatonin um ein rezeptpflichtiges Medikament, oder um ein Nahrungsergänzungsmittel handelt. Während Ersteres von Ärzten verschrieben werden müsste, dürfte es als Nahrungsergänzungsmittel frei käuflich zu erwerben sein.
Man kann allerdings von einer Scheindebatte ausgehen, da es genug Händler gibt, die Melatonin rezeptfrei abgeben.
Eine Kapsel Melatonin und alles ist gut?
Die Wirksamkeit von Melatonin ist wissenschaftlich belegt. Gerade bei Personen über 55 Jahren sind die positiven Auswirkungen durch Studien nachgewiesen.
Es wurde eine bessere Schlafphase und eine schnellere Aufwachphase erkannt, was der Wirkung der retardierten Beigabe zugeschrieben wird. (retardiert = Tablette/Kapsel löst sich erst im Magen auf, und beginnt dort zu wirken)
Bei allen positiven Effekten, sollte man allerdings vor der Gabe von Melatonin erst mit seinem Arzt sprechen. Auch, wenn Nebenwirkungen nicht bekannt sind, oder diese zu vernachlässigen sind, ist die Zugabe eines Hormons auf nicht natürlichem Wege (als Nahrungsergänzung) immer mit Risiken verbunden, die man möglicherweise umgehen kann, wenn man dem Körper die Chance gibt, seine Hormone selbst zu erzeugen.
Auch hier gilt natürlich: die Dosis macht das Gift.
Hat der Körper jedoch ein Problem mit der Herstellung körpereigener Hormone, steht einer Zugabe durch Tabletten, Kapseln oder Spray nichts im entgegen.
Schlafstörungen – Unterschätzte Gefahr für Diabetiker
Viele Diabetiker kennen das Problem: An einen erholsamen Nachtschlaf ist kaum zu denken, denn sie wachen immer wieder auf und können da nur sehr schwer wieder einschlafen. Am Morgen fühlen sie sich dann ausgelaugt und kaum leistungsfähig. Das ist kein Zufall, denn zwischen Diabetes und Schlafstörungen gibt es einen direkten Zusammenhang.
Gestörter Blutzuckerspiegel stört den Schlaf
Tagsüber gelingt es den meisten Diabetikern mit etwas Übung durchaus, ihren Blutzuckerspiegel so einzustellen, dass sie ein weitgehend normales und beschwerdefreies Leben führen können. Im Schlaf ist dies jedoch nicht möglich, weshalb der Blutzuckerspiegel drastisch abfallen kann. Der Körper reagiert darauf mit der Ausschüttung von Stresshormonen, was einen beschleunigten Herzschlag und starkes Schwitzen zur Folge haben kann. Dadurch wird der Schlaf unruhig, und die Betroffenen können sogar aufwachen. Auch ein gesteigerter Harndrang lässt die Betroffenen mitunter mehrmals pro Nacht erwachen. Durch die häufigen Unterbrechungen des Schlafs kommt es dann am Folgetag zu Konzentrationsstörungen und starker Erschöpfung.
Schlafmangel macht krank
Wenn Schlafmangel zum Dauerzustand wird, kann er gravierende Folgen haben. Neben dem Risiko, an Depressionen zu erkranken oder einen Unfall zu versuchen, birgt er auch die Gefahr, dass er Diabetes auslöst oder eine bereist bestehende Zuckererkrankung noch verstärkt. Durch den Schlafentzug verlieren die Körperzellen zunehmend die Fähigkeit, auf Zucker angemessen zu reagieren, sodass der Blutzuckerspiegel steigt.
Blutzucker regulieren für guten Schlaf
Nicht nur für einen erholsamen Schlaf, sondern auch langfristig für die eigene Gesundheit ist es wichtig, den Blutzuckerspiegel so einzustellen, dass er während der Nacht nicht allzu sehr absinken kann. Dies kann durch eine angepasste Insulindosis geschehen oder auch durch einen kleinen Snack vor dem Schlafengehen.
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