In Großstädten wie Frankfurt, Hamburg und München ist der Trend zum Shisha-Rauchen unübersehbar. Schießen doch sogenannte Shisha-Bars wie Pilze aus dem Boden. Allein in Berlin sind knapp zweihundert dieser Etablissements angesiedelt. Sie werden vornehmlich von Jugendlichen besucht.
Im Gegensatz dazu geht der Zigarettenkonsum in der Republik schon seit Jahren zurück. Das ist eigentlich ein gutes Zeichen. Dabei stellt sich jedoch die Frage, inwieweit Sie mit dem Rauch der Wasserpfeife Ihre Gesundheit schädigen. So dauert eine Sitzung im Schnitt eine Stunde, also etwa 20-mal so lang wie eine Zigarettenlänge!
Was ist eine Shisha?
Die Shisha ist eine Wasserpfeife, deren Ursprünge im persischen und indischen Raum angesiedelt sind. Das Rauchen in Gemeinschaft ist heute in vielen arabischen Ländern fester Bestandteil der Kultur. Es gilt als ein Symbol der Gastfreundschaft. Über die Kolonialmächte drang die Shisha in die westliche Zivilisation vor. Vor allem in den USA ist das sogenannte „Hookah-Smoking“ sehr beliebt. Inzwischen ist die Shisha, die als Alternative zum Rauchen von Zigaretten gilt, auch aus Deutschland nicht mehr wegzudenken.
Eine Shisha besteht aus einem Wasserbehälter und einem Zwischenstück, das als Rauchsäule bezeichnet wird. Zudem sind ein Schlauch mit Mundstück sowie ein Tabakkopf angebracht. Wenn Sie am Mundstück ziehen, wird der Rauch durch das Wasser geleitet, bevor es im Mund- und Rachenraum Ihre Geschmacksknospen anregt. Das Wasser filtert und kühlt den Rauch, wodurch ein überaus angenehmes Raucherlebnis entsteht. Shishas gibt es in vielen Variationen – kaufen können Sie Ihre Shisha bei BlubberOase oder ähnlichen Online-Anbietern.
Wie wird die Shisha richtig befüllt?
Damit der Genuss einer Shisha zum Tragen kommt, bedarf es einer speziellen Stopftechnik. Vor dem Rauchen wird der feuchte Tabak etwas aufgelockert und in den Tabakkopf bis knapp unter die Umrandung gegeben. Sie müssen darauf achten, dass der Tabak nicht zu fest gestopft wird. Ansonsten kann der Sauerstoff den Tabak nicht durchdringen und die Pfeife dampft nicht richtig.
Welche Schadstoffe werden mit einer Shisha inhaliert?
Bei vielen Anwendern gilt die Shisha als weniger belastend für die Gesundheit wie der Konsum von Zigaretten. Es bleibt jedoch festzuhalten, dass der Dampf der Wasserpfeife laut Angaben des DKFZ (Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg) etwa 80 verschiedene Schadstoffe enthält.
Es sind vor allem die folgenden Substanzen, die die Gesundheit beeinträchtigen können:
- Kohlenmonoxid
- Benzol
- Feinstaub
- Schwermetalle
- Nitrosamine
- Nikotin
- aromatische Kohlenwasserstoffe
Wie viele Zigaretten entsprechen einer Shisha-Sitzung?
An dieser Frage scheiden sich die Geister! Sie wird in Shisha-Kreisen oft und gerne diskutiert. Die Meinungen gehen weit auseinander und reichen von einigen wenigen Zigaretten bis zu mehreren Schachteln, die einer Shisha-Füllung entsprechen sollen.
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) geht von etwa 100 Zigaretten aus. Untersuchungen eines anerkannten Wissenschaftsmagazins des Westdeutschen Rundfunks sprechen von etwa 50 Zigaretten, die dem Genuss eines Tabakkopfes gleichkommen. Krankenkassen dagegen vermuten höchstens 10 Zigaretten als Äquivalent einer Shisha-Sitzung. Diese Abweichungen erklären sich dadurch, dass die Schädlichkeit der Shisha von diversen Faktoren abhängt:
- der Tabak, der zur Verwendung kommt
- das jeweilige Shisha-Modell
- die Größe des Tabakkopfes
- die Tiefe, mit der Sie den Rauch inhalieren
- die Dauer des Zuges in Verbindung mit dessen Volumen
- die Dauer einer Shisha-Sitzung
Filterwirkung des Wassers
Der Wasserfilter stellt eine weitere Unwägbarkeit dar. Je nach Größe des Behälters können Sie mehr oder weniger Schadstoffe, die im Tabak enthalten sind, herausfiltern. Dabei ist zu beachten, dass das Wasser den Rauch nicht von allen Schadstoffen befreit.
Zigaretten und Shisha-Tabak im Vergleich
Der größte Unterschied zwischen Shisha und Zigarette ist der verwendete Tabak. Beim Genuss müssen Sie bei beiden von gesundheitsschädlichen Wirkungen ausgehen.
Shisha-Tabak
Das hervorstechende Merkmal des Shisha-Tabaks ist sein hoher Feuchtigkeitsgehalt. Der Tabak wird mit Melasse und Glycerin angereichert. Die Substanzen sorgen für die große Aromenvielfalt sowie für die intensive Dampfbildung.
Shisha-Tabak enthält keinen Teer und ist ähnlich wie herkömmlicher Pfeifentabak gröber geschnitten. Das soll verhindern, dass der Tabak durch die Öffnungen des Kopfes rutscht, bevor er verbrannt ist. Grober Tabak erleichtert zudem die Aufnahme der Melasse.
Zigarettentabak
Zigarettentabak dagegen enthält Teer. Obwohl bei der Herstellung weniger Wert auf fruchtige Aromen gelegt wird, werden ihm Wirkstoffe beigefügt, welche den Geschmack des Tabaks hervorheben sollen. Zigarettentabak ist vom Schnitt her feiner als Shisha-Tabak. Außerdem besitzt er einen niedrigen Feuchtigkeitsgehalt und ist eher trocken.
Nikotinfreie Shisha-Mischungen
Ein guter Ersatz sind Kräutermischungen oder sogenannte Dampfsteine oder Dampfpasten. Letztere bestehen aus einem Mineraliensubstrat, welches nicht geraucht wird, sondern verdampft. So haben Sie beim Gebrauch Ihrer Shisha mehrere Alternativen mit vermutlich weniger gesundheitsschädlichen Wirkungen.
Auch E-Shishas finden immer mehr Anhänger: Bei der E-Shisha benutzen Sie, ähnlich wie beim Vaporizer (Verdampfer), einfach ein Liquid, dem kein Nikotin zugesetzt ist. Durch das fehlende Nikotin wird die Suchtgefahr rigoros eingedämmt.
Welche gesundheitlichen Auswirkungen sind zu erwarten?
Dass Tabakkonsum die Lunge und die Atemwege belasten kann, wurde in vielen Studien erwiesen. Das Krebsrisiko wird erhöht und es steigt die Wahrscheinlichkeit, an einer Bronchitis zu erkranken. Zudem kann es innerhalb des Lungengewebes zu entzündlichen Reaktionen kommen. Vor allem darf die Gefahr einer akuten Kohlenmonoxidvergiftung nicht unterschätzt werden.
Kohlenmonoxidvergiftung vermeiden
Experten sehen im Kohlenmonoxid (CO) die größte Gefahr des Dampfens einer Shisha. Eine Kohlenmonoxidvergiftung wird vor allem durch den Genuss in geschlossenen Räumen ausgelöst. Wenn in einer Shisha-Bar ein Dutzend Brandherde gleichzeitig bestehen, kann es schnell zu einer Konzentration kommen, die zu einer CO-Intoxikation führt. Begünstigt wird der Prozess dadurch, dass es sich bei Kohlenmonoxid um ein geruchs-, farb- und geschmackloses Gas handelt.
Erste Anzeichen einer Vergiftung machen sich als Kopfschmerzen oder Übelkeit bemerkbar. In diesem Falle sollten Sie sofort das Freie aufsuchen. Dabei sind die Besitzer von Shisha-Bars in die Pflicht zu nehmen, um dafür zu sorgen, dass die Etablissements mit ausreichend potenten Lüftungsanlagen ausgestattet sind.
Fazit
Das Rauchen einer Shisha verdrängt vor allem bei jungen Menschen den Konsum von Zigaretten. Bisher bleibt die Wissenschaft belegbare Studien schuldig, welche Art des Genusses die menschliche Gesundheit stärker belastet. Zu unterschiedlich kommen die Formen der Anwendung daher.
Sie sollten sich aber bewusst sein, dass auch der Shisha-Dampf Krankheiten auslösen kann. Wir raten an dieser Stelle, eine Shisha nur in einem ausreichend belüfteten Ambiente zu entzünden, um eine Kohlenmonoxidvergiftung zu vermeiden.
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