Cannabis wird schon lange nicht mehr als simples Rauschmittel angesehen. Immer mehr Menschen mit Hang zur Naturheilkunde nutzen die vielfältigen Extrakte der Hanfpflanze, um gesundheitliche Beschwerden auf natürliche Art und Weise zu bekämpfen. Ein dafür besonderes beliebtes Hanfextrakt ist Cannabidiol. Wie der auch kurz als CBD bekannte Wirkstoff gewonnen wird und welche Wirkungen dem kristallinen Pulver zugesprochen werden erfahren Sie hier.
Der Wirkstoff Cannabidiol im Überblick
Kaum zu glauben, rund 100 verschiedene Stoffe lassen sich aus der Hanfpflanze extrahieren. Ein Stoff, der zunehmend für gesundheitsförderliche Anwendungen Verwendung findet, ist Cannabidiol (CBD). CBD ist ein nicht-psychoaktives Cannabinoid, das aus der weiblichen Hanfpflanze, dem Cannabis, gewonnen wird. Dem nicht berauschenden Extrakt werden unter anderem entzündungshemmende, entspannende und angstlösende Wirkungen zugesprochen. Auf dem Markt sind verschiedene CBD-Produkte erhältlich, die unterschiedliche Konzentrationen des gesundheitsförderlichen Wirkstoffs enthalten. Die kristalline Reinform von Cannabidiol sind die sogenannten CBD Kristalle.
Wie wirkt Cannabidiol auf den Menschen?
Wie alle Säugetiere verfügt auch der Mensch über ein sogenanntes Endocannabinoid-System, das praktisch überall im Körper aktiv ist. Das System ist mithilfe von Rezeptoren für vielfältige Prozesse innerhalb unseres Körpersystems zuständig. Cannabidiol kann sich an diese Rezeptoren binden und dadurch an den entsprechenden Körperstellen seine Wirkung vollumfänglich entfalten. So geht man davon aus, dass CBD zum Beispiel im Magen beruhigend auf die Magenschleimhaut einwirken, aber auch im Gehirn die Nervenzellen schützen kann. Es ist also im wahrsten Sinne des Wortes ein Allheilmittel.
Was genau sind eigentlich CBD-Kristalle?
Einfach gesprochen sind CBD-Kristalle pures Cannabidiol. Das kristalline Pulver enthält nämlich 99,6% reinen Wirkstoff, die restlichen 0,4% bestehen aus dem Cannabinoid Cannabidivarin. Dank des sehr hohen Reinheitsgrads der Cannabidiol enthaltenen Kristalle ist kein THC in ihnen messbar. Cannabidiol löst somit nachweisbar keine Rauschzustände aus und macht auch körperlich nicht abhängig.
Seit wann wird Cannabidiol angewendet?
Cannabidiol blickt auf eine sehr lange und bewegte Geschichte zurück. Bereits im Jahr 1940 beschäftigte sich der ehemalige Harvard-Student und organische Chemiker Roger Adams mit der Extraktion der CBD-Verbindung aus der Cannabis-Pflanze. Da Adams zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz den Ausmaß seiner Entdeckung verstand, beschrieb er den chemischen Aufbau leider nicht näher. Aus diesem Grund wird der US-amerikanische Wissenschaftler bis heute nur von Kennern der Materie als der ursprüngliche Entdecker von CBD angesehen.
Im Jahr 1964 gelang es dann dem israelischen Wissenschaftler Dr. Raphael Mechoulam, Cannabidiol erfolgreich aus der weiblichen Hanfpflanze zu isolieren sowie auch die chemische Struktur von CBD zu beschreiben. Durch diesen bahnbrechenden Erfolg sowie seinen mehr als 350 Forschungsartikeln rund um das Thema Cannabis gilt er bis heute als eine der Cannabidiol-Koriphäen schlechthin.
Die erste Cannabistinktur mit dem nicht-psycho-aktiven CBD wurde Mitte der 1970er Jahre von dem britischen Unternehmen British Pharmacopoeia auf den Markt gebracht.
Wie wurde man auf den positiven Effekt von CBD aufmerksam?
Für Aufsehen sorgte im Jahr 1973 die Entdeckung, dass Cannabidiol bei Tieren zu einer Verringerung von Epilepsie-Symptomen führen kann. Auch die einige Jahre später am menschlichen Epilepsie-Patienten durchgeführten Versuche mit CBD zeigten teilweise große Erfolge. Nur kurze Zeit später wurde dann auch die angstlösende Eigenschaft bei Patienten mit Angststörungen festgestellt, weiterhin fiel der positive Effekt von Cannabidiol bei Übelkeit und Schlafstörungen positiv auf.
In welcher Darreichungsform wird CBD angeboten?
CBD kann auf unterschiedliche Arten eingenommen werden. Wer eine umgehende Wirkung erzielen möchte, träufelt sich am besten mit einer Pipette einige Tropfen CBD in Kristallform bzw. verdünnt als CBD-Öl unter die Zunge. Die Aufnahme über die Schleimhäute gilt nämlich als besonders schnell. Das kristalline Pulver kann aber auch dem Essen oder einem Getränk hinzugefügt werden, wenn eine orale Aufnahme notwendig ist. Zudem gibt es CBD natürlich auch als Wirkstoff in der Kapsel, die Wirkung wird dann aber erst zeitversetzt über den Magen-Darm-Bereich freigesetzt. Ist hingegen eine äußerliche Anwendung notwendig, kann das kristalline CBD natürlich einer Pflegecreme oder einem Hautöl hinzugefügt und dann direkt auf die schmerzende Stelle aufgetragen werden.
Haben Cannabidiol-Kristalle Nebenwirkungen?
Bis dato wurden keine eklatanten Nebenwirkungen des salzähnlichen CBD-Pulvers nachgewiesen. Wegen seines fast einhundert prozentigem Gehalts an Cannabidiol sollte im Vorfeld der Einnahme aber vorsichtshalber der Haus- oder Facharzt konsultiert werden. Das gilt insbesondere im Fall einer Schwangerschaft bzw. bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten. Auch Patienten mit der Augenkrankheit Glaukom sollten sich vor der ersten Anwendung von ihrem Augenarzt fachkundig beraten lassen, denn CBD steht im Verdacht, den Augeninnendruck zu erhöhen.
Wo kann man kristallines Cannabidiol käuflich erwerben?
Das hochdosierte Cannabidiol-Pulver ist vor allem über das Internet problemlos zu erwerben. Aber auch immer mehr Apotheken und Drogerien bieten mittlerweile den vielfältig einsetzbaren Wirkstoff an. Vor dem Kauf sollte man unbedingt den Reinheitsgehalt des kostspieligen Wirkstoffs prüfen, denn da gibt es oft deutliche Abweichungen. Als Faustregel kann man sich merken: Nur ab einem Gehalt von 98% CBD handelt es sich um hochwertige Kristalle.
Warum ist CBD gefährlich für den Augeninnendruck?
Ein erhöhter Augeninnendruck gilt als Risikofaktor für die Entwicklung eines Glaukoms, umgangssprachlich auch unter der Bezeichnung Grauer Star bekannt. Bei einem Glaukom verengt sich zunehmend das Gesichtsfeld des Erkrankten, in Härtefällen kann dieses auch zu einer völligen Erblindung führen. Cannabidiol steht unter dem Verdacht, den Druckanstieg im Auge zu forcieren.
US-amerikanische Forscher haben in einer Studie mit Labormäusen festgestellt, dass ein chemischer Bestandteil der weiblichen Hanfpflanze den primären Hintergrund einer Glaukom-Erkrankung verschlimmern kann. Bei den Versuchstieren sorgte CBD für einen Zeitraum von mindestens vier Stunden für einen nachweisbaren Druckanstieg im Auge.
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