Für viele Paare mit Kinderwunsch kann eine Hormonbehandlung eine Option sein, um sich den Traum vom Elternglück zu erfüllen.
Dieser Artikel gibt dir einen detaillierten Einblick in den Ablauf einer Hormonbehandlung und erklärt, welche verschiedenen Methoden dabei zum Einsatz kommen.
Wenn du bereits mit dem Gedanken einer Hormonbehandlung spielst oder einfach nur neugierig bist, wird dir dieser Artikel weiterhelfen.
Was ist eine Hormonbehandlung?
Eine Hormonbehandlung ist ein Vorgang, bei dem Hormone verwendet werden, um die Fruchtbarkeit einer Person zu verbessern.
Oft wird diese Art der Behandlung eingesetzt, wenn andere Methoden, wie zum Beispiel eine natürliche Empfängnis oder eine Insemination, nicht erfolgreich waren.
Das Ziel der Hormonbehandlung ist es, den Eisprung zu stimulieren und so die Chance einer erfolgreichen Empfängnis zu erhöhen.
Die verschiedenen Arten von Therapieformen
Es gibt verschiedene Arten von Hormonbehandlungen, die bei Kinderwunsch zum Einsatz kommen können. Hier sind einige der gängigsten Methoden:
Hormonelle Situation
Orale Medikamente
Zu den oralen Medikamenten, die zur Hormonstimulation eingesetzt werden, gehören beispielsweise Clomifen und Letrozol.
Diese Medikamente wirken, indem sie die Freisetzung bestimmter Hormone im Gehirn beeinflussen und so den Eisprung fördern.
Orale Medikamente werden oft als erste Behandlungsoption ausgewählt, da sie vergleichsweise einfach einzunehmen sind und weniger invasive Verfahren erfordern.
Injektionen
Bei der hormonellen Stimulation zur Fruchtbarkeitsbehandlung kommen auch Injektionen zum Einsatz.
Hierbei werden Hormone, wie zum Beispiel Gonadotropine, injiziert, um den Eisprung zu stimulieren und die Anzahl der reifen Eizellen zu erhöhen.
Injektionen können zu Hause durchgeführt werden und erfordern in der Regel regelmäßige Überwachung durch einen Arzt, um den optimalen Zeitpunkt für den Eisprung nicht zu verpassen.
In-vitro-Fertilisation (IVF)
Die In-vitro-Fertilisation ist eine der bekanntesten Hormonbehandlungen bei Kinderwunsch.
Diese werden dann im Labor mit den Spermien des Partners befruchtet. Nach ca. 2-5 Tagen werden die befruchteten Eizellen in die Gebärmutter eingesetzt, um eine Schwangerschaft herbeizuführen.
IVF kann bei verschiedenen Fruchtbarkeitsproblemen eingesetzt werden und erfordert eine umfangreichere hormonelle Stimulation als andere Behandlungen: Durch eine umfangreichere Stimulation können mehr Follikel (Eibläschen) gewonnen werden. Allerdings ist die Dosierung der Hormone sehr individuell. PCO-Patientinnen brauchen in der Regel eine geringere Dosierung als Frauen mit einer niedrigen Eizellreserve (niedriger AMH-Wert).
Hier erfährst du genauer, wie die IVF bei Kinderwunsch abläuft.
Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)
Die intrazytoplasmatische Spermieninjektion ist eine Methode, die bei männlicher Unfruchtbarkeit (beziehungsweise bei geringer Spermienanzahl, eingeschränkter Beweglichkeit oder geringe Qualität) angewendet wird.
Hierbei wird ein einzelnes Spermium direkt in eine Eizelle injiziert, um die Befruchtung zu ermöglichen. Bei einer ICSI ist fachliche Expertise besonders wichtig, da das Spermium sorgfältig ausgewählt werden muss und von einem Embryologen injiziert wird.
Der genaue Ablauf einer Hormonbehandlung
Der genaue Ablauf einer Hormonbehandlung kann je nach individueller Situation und dem Behandlungsplan des Paares variieren.
Dennoch gibt es einige grundlegende Schritte, die bei den meisten Hormonbehandlungen zum Kinderwunsch durchlaufen werden.
- Untersuchung und Behandlungsplan
Die Hormonbehandlung beginnt in der Regel mit einer umfassenden Untersuchung beider Partner, um die Ursache für die Unfruchtbarkeit festzustellen und den besten Behandlungsplan zu erstellen.
Hierbei werden verschiedene Tests durchgeführt, wie zum Beispiel Hormonuntersuchungen, Ultraschalluntersuchungen oder Spermiogramme.
Auch beim erfahrenen Anbieter Cada wird zum Beginn der Hormonbehandlung eine entsprechende Analyse durchgeführt.
- Stimulation der Eierstöcke
Nach der Diagnose erhält das Paar eine Behandlungsempfehlung mit einem individuellen Behandlungsplan. Die Behandlung beginnt in vielen Fällen mit der Stimulation der Eierstöcke, um die Eizellreifung zu unterstützen.
Die Stimulation beginnt meist am dritten Zyklustag. Ab dieser Phase werden regelmäßig Ultraschalluntersuchungen durchgeführt und die Hormone im Blut bestimmt, um den Fortschritt der Behandlung zu überwachen. Dies dient dazu den vorzeitigen Eisprung zu verhindern.
Um einen vorzeitigen Eisprung bei einer IVF oder ICSI zu verhindern, werden GnRH-Analoga oder GnRH-Antagonisten eingesetzt.
- Auslösen des Eisprungs
Sobald die Eizellen ausreichend herangereift sind, wird überprüft, ob der Eisprung erfolgt.
Falls nicht, kann der Eisprung durch die Injektion eines Hormons ausgelöst werden.
Dieses Hormon, meistens humanes Choriongonadotropin (hCG), sorgt dafür, dass der Eisprung stattfindet.
Die genaue Zeit für die Verabreichung des hCG-Hormons wird individuell festgelegt, um den optimalen Zeitpunkt für die Befruchtung der Eizellen zu erreichen.
Nach dem Auslösen des Eisprungs kann der Geschlechtsverkehr (zum Optimum) oder eine Insemination erfolgen. Bei einer IVF oder ICSI werden anschließend weitere Schritte (siehe Punkt 4 und 5) durchgeführt.
- Entnahme der Eizellen
Etwa 36 bis 48 Stunden nach der hCG-Injektion erfolgt die Entnahme der Eizellen durch einen minimalinvasiven Eingriff, der als Follikelpunktion bekannt ist.
Dieser Eingriff wird in der Regel unter Kurznarkose oder örtlicher Betäubung durchgeführt und ist nur mit minimalen Beschwerden verbunden. Die Eizellen werden dann im Labor auf ihre Qualität und Reife überprüft.
- Befruchtung der Eizellen und Embryotransfer
Bei einer IVF oder ICSI werden die entnommenen Eizellen im Labor mit den Spermien des Partners befruchtet.
Nach einigen Tagen der Beobachtung entwickeln sich die befruchteten Eizellen zu Embryonen.
Diese Embryonen werden dann für den Embryotransfer ausgewählt und in die Gebärmutter der Frau eingesetzt. Der Embryotransfer ist ein relativ einfacher und schmerzloser Vorgang, der in der Regel ambulant durchgeführt wird.
- Überwachung der Schwangerschaft
Etwa 14 Tage nach dem Embryotransfer oder dem Geschlechtsverkehr bzw. der Insemination kann durch die Bestimmung des hCG-Werts im Blut festgestellt werden, ob eine Schwangerschaft eingetreten ist.
Wenn die Behandlung erfolgreich war, wird die Entwicklung des Embryos durch regelmäßige Ultraschalluntersuchungen und Bluttests überwacht. Das Paar wird in der Regel bis zur Feststellung des Herzschlags vom Kinderwunschzentrum betreut und anschließend an die Frauenärztin oder den Frauenarzt überwiesen.
Nebenwirkungen und Unterstützung während der Hormonbehandlung
Während der Hormonbehandlung können Nebenwirkungen auftreten, die von Person zu Person unterschiedlich sein können.
Dazu gehören unter anderem Stimmungsschwankungen, Brustspannen, Kopfschmerzen, Bauchbeschwerden und Veränderungen des Hautbildes. Es ist wichtig, diese möglichen Nebenwirkungen mit deinem Arzt zu besprechen, um sie zu minimieren und unterstützende Maßnahmen zu ergreifen.
Darüber hinaus ist es wichtig, während des gesamten Prozesses emotionalen Support und Zuspruch zu haben.
Der Weg zum Elternglück kann herausfordernd sein und es ist hilfreich, Menschen um sich zu haben, die dich unterstützen und verstehen. Zusätzlich können Selbsthilfegruppen oder Online-Communities eine wertvolle Quelle des Austauschs und der Unterstützung sein.
Wie viel kostet eine derartige Hormonbehandlung?
Es ist nahezu unmöglich hier eine genaue Angabe zu geben. Denn die Kosten für eine Hormonbehandlung (bei Kinderwunsch) variieren stark und hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter der Art der Behandlung, der Dauer, der benötigten Medikamente und der individuellen Situation des Patienten.
Es ist ratsam, sich direkt an eine medizinische Einrichtung oder einen Facharzt zu wenden, um genaue Informationen zu den Kosten zu erhalten, da sie je nach Land, Klinik und individueller medizinischer Geschichte variieren können.
Bei der IVF muss jedenfalls mit mehreren Tausenden Euro gerechnet werden. In manchen Fällen können die Kosten von der Krankenkasse erstattet werden.
Auf den Punkt gebracht
Eine Hormonbehandlung kann für viele Paare, die mit Unfruchtbarkeit konfrontiert sind, eine Möglichkeit bieten, um ihren Kinderwunsch zu erfüllen.
Mit Hilfe von Hormonen wird der Eisprung stimuliert und die Chance auf eine erfolgreiche Empfängnis erhöht.
Dabei gibt es verschiedene Methoden wie eine alleinige Stimulation der Eierstöcke oder eine hormonelle Stimulation in Kombination mit einer IUI, IVF oder ICSI. Der genaue Ablauf hängt von der individuellen Situation ab, beginnend mit einer umfassenden Untersuchung und der Erstellung eines Behandlungsplans.
Es ist wichtig, sich über mögliche Nebenwirkungen zu informieren und während des gesamten Prozesses emotionalen Support zu haben. Wir wünschen allen Paaren, die sich auf diesem Weg befinden, viel Erfolg auf ihrem Weg zum Elternglück!
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