Die Kosmetik-Branche ist eine der meist verdienenden der Welt. Um sich Verkäufe zu sichern, nutzen viele Hersteller Marketingstrategien, bei denen sie ihren Inhaltsstoffen Fähigkeiten zuschreiben, die nicht zutreffen oder stark geschönt sind. Einige Wirkstoffe werden als positiv beworben, obwohl sie der Haut sogar schädigen können. Hier schauen wir uns drei beliebte Inhaltsstoffe an, die man kritisch betrachten sollte.
Kosmetik-Inhaltsstoffe als Schönheitsgarant
Wer Kosmetik kauft, vor allem hochpreisige, möchte sich davon überzeugen, dass das Werbeversprechen der Hersteller auch stimmt. Leider sind die Angaben, die auf Packungen und Beschreibungen gemacht werden dürfen, nicht immer reguliert. Eine Bezeichnung wie Öl-frei betrifft zum Beispiel auch Produkte, die Silikone enthalten, und damit auch eine Art von Öl.
Hersteller nutzen gerne neue Trend-Inhaltsstoffe, bei denen eine Studie eine bevorzugte Wirkung bestätigt hat, aber zeigen bei dieser Garantie selten den Kontext der Ergebnisse. Die folgenden Inhaltsstoffe haben alle ihre bestätigten Vorteile, aus denen sie in Kosmetik genutzt werden. Leider haben viele auch negative Folgen.
Retinol
Retinol ist eine fettlösliche Substanz, die auch als Vitamin A1 bekannt ist. Als solches wird es gerne zu Anti-Aging Produkten hinzugefügt. Als Wirkstoff regt es die oberste Schicht der Haut zur Erneuerung an und steigert die Kollagenproduktion. Das Grundgerüst der Haut wird gestärkt, durch die sich stets erneuernde Haut wirkt diese glatter und Hautbegebenheiten wie Akne kommen seltener vor. Die freien Radikale, die zu unserem Alterungsprozess beitragen, werden durch das Retinol gehemmt. Dadurch bleibt unsere Haut länger straff.
Das alles sind gute Gründe, um das Vitamin A seiner Kosmetik hinzuzufügen. Der hochwertige deutsche Kosmetikhersteller SOBER Kosmetik rät ab von Retinol. Und das aus gutem Grund: Zu viel des Vitamins As macht krank. Bei vielen Inhaltsstoffen gibt es in der Kosmetikindustrie noch keine feste Obergrenze der maximalen Konzentration. Das ist bei Vitamin A bedenklich, da es auch aus Quellen wie Lebensmitteln aufgenommen wird.
Der Höchstbedarf ist deshalb schwer zu kontrollieren. 1 mg ist die empfohlene Tagesmenge, 3 mg die Obergrenze. Bei Risikogruppen wie Frauen in der Menopause, die das Ziel der meisten Anti-Aging-Produkte sind, sind es nur 1,5 mg. Rund 1,8 mg Vitamin A nimmt man bereits durch dienormale Ernährung auf. Studien haben gezeigt, dass diese Aufnahme durch Kosmetika noch zu 25 % gesteigert wird.
Zu viel Vitamin A führt zu Kopfschmerzen und Übelkeit und kann bei der Einnahme über lange Zeit zu Lebererkrankungen und schuppiger Haut führen und die Knochenmineraldichte reduzieren.
In Kosmetika kommen sie vor als:
- Vitamin A
- Vitamin A1
- Retinol
- Retinylacetat
- Retinylpropionat
- Retinylpalmitat
Mineralöl
Wer bei dem Begriff Mineralöl zuerst an Mineralien denkt, liegt nicht ganz richtig. Auf diese Assoziation setzen viele Hersteller und Verkäufer aber. Das Produkt sei, so die Verkaufsstrategie, mit vielen wertvollen Mineralien angereichert. Dabei wird das Mineralöl gar nicht hinzugefügt, um Stoffe wie Calcium und Magnesium anzureichern.
Mineralöl trägt seinen Namen, weil im 18. Jahrhundert die Unterscheidung zwischen Pflanzenöl und Öl, das aus der Erde (wo wir Mineralien finden) gewonnen wird, getroffen werden musste. Man kann es im Grunde auch als Erdöl bezeichnen. Damit hat das Mineralöl in Kosmetika die gleiche Quelle wie Benzin oder Diesel. Nur wird es deutlich stärker gefiltert, bis nur noch verschiedene Kohlenwasserstoffe enthalten sind.
Mineralöl wird zu Kosmetik hinzugefügt, weil es sich länger hält und leichter zu verarbeiten ist als viele pflanzliche Öle. Sie sind endlos haltbar, kostengünstig und lösen selten Allergien aus. Da unser Körper den ihm fremden Stoff nicht komplett absorbiert, bleibt das Öl in der obersten Hautschicht und stoppt ihren Wasserverlust. Die Haut bleibt feucht und deshalb weich.
Manche der Kohlenwasserstoffe, die in Mineralöl enthalten sind, sind derzeit unter Begutachtung, ob sie krebserregend wirken können. Da es noch nicht geklärt ist, inwiefern die Haut die Stoffe absorbiert, sollte im Moment erst einmal auf Lippenpflege mit Mineralölen verzichtet werden, da diese über den Mund in den Körper gelangen.
In Kosmetika heißen Mineralöle:
- Cera Microcristallina
- Ceresin
- Microcrystalline Wax
- Mineral Oil
- Ozokerit
- Paraffinum Liquidum
- Paraffinum Subliquidum
- Petrolatum
- Vaseline
Teebaumöl
Teebaumöl wird aus dem australischen Teebaum gewonnen und gilt für viele Beschwerden als Allheilmittel. Im Bereich der Haut behandelt es zum Beispiel Akne, Ekzeme, Hautinfektionen, Wunden und Warzen. Es ist aber nicht als Arzneimittel zugelassen und sollte deshalb immer mit Bedacht genutzt werden. Teebaumöl ist in Kosmetika oft Bestandteil von Akne-Pflegeprodukten. Das liegt daran, dass es eine antibakterielle Wirkung hat. Es reduziert sowohl entzündliche als auch nicht entzündliche Läsionen.
Teebaumöl sollte aufgrund seiner positiven Wirkung nicht komplett aus der Nutzung in Kosmetika ausgeschlossen, sondern seine Konzentration begrenzt werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung schlägt hierfür eine 1 % Maximalkonzentration vor. Das wird begründet durch die durch Oxidationsprozesse des Öls hervorgerufenen allergischen Reaktionen. Dazu kommt, dass das Mittel eine akute Toxizität hat, das heißt, dass Menschen sich durch hohe Einnahme vergiften können. Trotz des Begriffes von Naturkosmetik für das reine Öl, muss man also vorsichtig sein.
Teebaumöl und synonym genutzte Öle können in Kosmetik wie folgt heißen:
- Melaleuca alternifolia
- Melaleuca cajuputi
- Melaleuca viridflora
- Melaleuca leucadendra
- Melaleuca quinquenervia
Fazit
Bei manchen Inhaltsstoffen der Kosmetikindustrie bedarf es noch Überprüfungen der negativen Folgen und das Festlegen von Maximalkonzentrationen. Bevor diese rechtlich eingeführt werden, gibt es dennoch Kosmetikunternehmen wie das oben genannte SOBER Kosmetik, die sich eigenständig verpflichtet haben, die Gesundheit und Schönheit ihrer Kunden rundum zu schützen.
Wenn Sie ein neues Kosmetikprodukt kaufen, überprüfen Sie die Inhaltsstoffe und die Webseite des Herstellers. Hier werden Sie bei hochwertigen Produkten Angaben zu den Inhaltsstoffen und Leitlinien finden, die das Unternehmen sich gibt. Auf der Webseite des Bundesinstituts für Risikobewertung finden Sie regelmäßig Untersuchungen zu verschiedenen Inhaltsstoffen von Kosmetik.
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