Mundhygiene sollte bei jedem Menschen eine große Rolle spielen, denn nichts ist wichtiger als gesunde Zähne. Einige Stellen im Mund sind jedoch unerreichbar. Deshalb lassen viele Menschen eine professionelle Zahnreinigung vornehmen – die Prophylaxe.
In unserem Beitrag finden Sie alle wichtigen Informationen zur professionellen Zahnreinigung. Wie verläuft eine Prophylaxe? Welche einzelnen Behandlungsschritte werden vorgenommen? Worauf sollten Sie achten?
Diese und noch viele weitere Fragen werden in diesem Beitrag zur Prophylaxe ausführlich beantwortet.
Was versteht man unter einer Prophylaxe?
Im Normalfall wird einmal im Jahr eine zahnärztliche Behandlung in Anspruch genommen. Trotz regelmäßiger Pflege wird bei diesem Termin oft Plaque, Zahnstein oder Karies gefunden.
Wie kann man bakteriellen Entzündungen wie Karies und anderen Erkrankungen im Mundraum nun vorbeugen? Am besten gelingt das mit einer professionellen Zahnreinigung – der Prophylaxe. Auf Dauer kann man die normalen Zahnbeläge nämlich nicht allein durch die tägliche Zahnreinigung beseitigen.
Versteckt liegende Plaque-Ablagerungen werden durch eine Prophylaxe ganz leicht beseitigt. Zahnarzt Dr. Bartsch aus Karlsruhe sagt dazu: „Zwei Mal am Tag, jeweils zwei Minuten die Zähne putzen, dazu mindestens einmal täglich Zahnseide verwenden – so beugen Sie Karies und Zahnfleischentzündungen vor. Oftmals ist das aber leider nicht ausreichend.“
Wie läuft eine Prophylaxe ab?
Je mehr Tee oder Kaffee Sie trinken, desto mehr Belag kann sich auf Ihren Zähnen absetzen. Durch eine Prophylaxe werden Ihre Zähne schonend gereinigt, sodass die natürlichen Zähne dauerhaft gesund bleiben. Im Folgenden werden wir Ihnen Schritt für Schritt erklären, wie eine Prophylaxe abläuft.
Zuerst werden die Zähne mit einem Plaque-Test eingefärbt, um Zahnstein und lästige Beläge sichtbar zu machen. Die meisten zahnärztlichen Fachleute benutzen bestimmte Test-Tabletten, um die Zähne einzufärben. Die Beläge verfärben sich nach der Test-Tablette leicht bläulich und sind so für die folgende Behandlung leichter sichtbar.
Im zweiten Schritt wird der Zahnstein entfernt. Oft geschieht das entfernen von Zahnstein mithilfe einer schonenden Methode, bei der Scaler, Küretten oder auch spezielle Airflow– und Ultraschallgeräte benutzt werden.
Um die Ablagerungen zwischen den Zähnen zu beseitigen, kommen Zahnseide, Schaber und dentale Geräte zum Einsatz.
Im nächsten Schritt werden die Verfärbungen mithilfe eines Pulverstrahlgerätes entfernt. Ablagerungen von Tabak, Kaffee oder Tee werden so schonend beseitigt. Nach der Reinigung werden die Zähne mit Wasser abgespült und wieder getrocknet.
Abschließend werden die Zähne gründlich poliert. Freiliegende Zahnhälse und feine Einkerbungen werden mittels einer Spezialpaste gut versiegelt. Zu guter Letzt wird ein Fluorid-Gel aufgetragen, welches die Neubildung von Karies verlangsamen soll.
Welche Vorteile bietet eine Prophylaxe?
Wenn Sie sich regelmäßig für eine Prophylaxe entscheiden, beugen Sie gleichzeitig gegen Karies und Parodontitis vor. Diese Krankheiten sind äußerst gefährlich und sollten unbedingt vermieden werden. Falls dies nicht geschieht, kann es im schlimmsten Fall zu Zahnverlust kommen. Welche Folgen Karies und Parodontitis noch haben können und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, falls es schon zu spät ist, können Sie hier nachlesen.
Doch eine Zahnreinigung bringt nicht nur medizinische Vorteile mit sich, sondern hat auch ästhetische Vorteile. So können zum Beispiel Menschen, die eine Zahnspange tragen, von einer professionellen Zahnreinigung profitieren. Das Reinigen der Zähne ist nämlich besonders schwer, wenn man eine Zahnspange trägt. Die problematischen Stellen können in den meisten Fällen nur mithilfe von speziellen Geräten erreicht werden.
Welche Nachteile kann eine Prophylaxe haben?
Neben den zahlreichen Vorteilen bringt eine Prophylaxe auch einige Nachteile mit sich. Eine professionelle Zahnreinigung ist nämlich nicht vollkommen ohne Risiko. Bei einer Zahnreinigung wird oft das Zahnfleisch angegriffen, sodass es zu Schädigungen kommen kann.
In einzelnen Fällen kann es auch vorkommen, dass bei der Reinigung Bakterien freigesetzt werden, die in die Blutbahn gelangen können. Außerdem kann bei einer falschen Benutzung der Geräte die Zahnoberfläche beschädigt werden. Deswegen sollte das behandelnde Personal sein Handwerk gut beherrschen. Informieren Sie sich deshalb vorher gut über mögliche Risiken und lassen Sie sich nur von Menschen behandeln, denen Sie vertrauen und die Ihnen eine gute Beratung geben können.
Können Sie sich auf die professionelle Reinigung vorbereiten?
Sollten Sie Angst vor der Behandlung haben, können Sie vor der Behandlung mit dem behandelnden zahnärztlichen Fachpersonal Kontakt aufnehmen. Oft werden bestimmte Hypnosetechniken angeboten, sodass man eventuell entstehende Ängste oder Schmerzen verhindern kann.
Während der Behandlung wird außerdem oft ein Gel benutzt, welches die Oberfläche der Haut betäubt. So sind die Schmerzen nicht mehr oder nur sehr wenig spürbar.
Haben Sie bereits ein Implantat, sollten Sie dem Fachpersonal diese Information unbedingt vor der Behandlung mitteilen. Viele Implantate dürfen nämlich nur mit ausgewählten Produkten behandelt werden.
Vor der professionellen Zahnreinigung sollten Sie außerdem einen Kontrolltermin vereinbaren, damit die Behandlung genau auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt werden kann und es nicht zu Komplikationen kommt.
Vor der Behandlung sollten Sie ebenso den Preis erfragen, denn nichts ist schlimmer als plötzlich vor unerwarteten Kosten zu stehen. In speziellen Fällen übernimmt sogar die Krankenkasse einen Teil oder die kompletten Kosten. Informieren Sie sich deshalb im Vorfeld bei Ihrer zuständigen Krankenkasse.
Wie sollten Sie sich nach der Prophylaxe verhalten?
Nach der Behandlung werden Sie ein paar nützliche Tipps bekommen, wie Sie sich nach der professionellen Zahnreinigung verhalten sollten. Direkt nach der Behandlung sollten Sie zum Beispiel erst einmal nichts essen. Nehmen Sie lediglich Wasser zu sich.
Wenn Sie rauchen, sollten Sie nach der Behandlung für ungefähr sieben bis neun Stunden nicht rauchen. Auch färbende Lebensmittel sollten Sie nach der Prophylaxe nicht zu sich nehmen. Zu färbenden Lebensmitteln gehören beispielsweise Tee, Kaffee, Wein, Cola, Rote Beete und Karotten.
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