Auswirkungen der Anti-Baby-Pille

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Disziplin bei der Einnahme

Täglich zur selben Zeit eingenommen wirkt die Pille zuverlässig. Deshalb werden tägliche Rituale empfohlen, z. B. Einnahme direkt nach dem Frühstück, Zähneputzen etc. Beliebt sind Erinnerungen im Smartphone. Zur Abdeckung eines kompletten Zyklus sind 21, 22 oder auch 28 Stück Tabletten einzeln in einem Blister eingeschweißt. Nach Aufbrauchen der Tabletten wird eine Pause von sieben Tagen eingelegt. In dieser Zeit tritt die Periode ein. Bei 28 Stück nimmt man durchgängig einen Blister nach dem Anderen. Jeden Tag an die Pille zu denken erfordert Disziplin.

Wann starte ich mit der Einnahme?

Zum Schutz vor Schwangerschaft muss die Pille am ersten Tag der Periode eingenommen werden. Wurde der Start zwei, bis fünf Tage nach Beginn der Regelblutung verpasst, muss zusätzlich verhütet werden. Achtung: Erbrechen oder Durchfall (vier Stunden nach Einnahme) führen unter Umständen zum vorzeitigen Ausscheiden der Tablette und verhindern unter Umständen die Verhütung.

Einnahme vergessen, was tun?

Bei aller Sorgfalt wird die Pille doch manchmal vergessen. Nachdem dies bemerkt wurde, bitte die Einnahme schnellstmöglich nachholen. Innerhalb der ersten zwölf Stunden ist das Versäumnis nicht so dramatisch, es besteht immer noch Verhütungsschutz. Der Einnahmezeitpunkt der restlichen Tabletten bleibt derselbe. Enthält das Präparat Nomegestrol kann die Pille bis zu 24 Stunden nach genommen werden! Es gibt jedoch Ausnahmen wie z. B. Pillen mit Levonorgestrel, diese können bereits bei drei Stunden Verspätung ihren Schutzmechanismus verlieren. Trotzdem empfiehlt sich auch hier im Zweifelsfall lieber zwei Tabletten am Tag zu nehmen. Bei Unklarheiten nochmals die Packungsbeilage studieren oder den Gynäkologen fragen. In dieser Zeit sicherheitshalber auf andere alternative Verhütungsmethode zurückgreifen.

Pille mehrfach vergessen?

Wurden mehrere Tabletten aus dem Blister nicht eingenommen, kommt es vermutlich zum Eisprung. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • sofort eine Einnahmepause einlegen und danach einen neuen Blister anfangen
  • vergessene Tabletten nach nehmen
  • letzte Pille weglassen

Vor- und Nachteile der Pille

Vorteile der Pille

  • sofort wirksam, beinahe hundertprozentiger Schutz
  • vermindertes Risiko auf Eierstock- oder Gebärmutterkrebs
  • verkürzte Blutung
  • positiver Einfluss auf Hautbild, speziell Unreinheiten
  • gelinderte Regelschmerzen
  • bessere Kontrolle des Zyklus
  • kein Einfluss auf die Fruchtbarkeit

Die Nachteile

  • Beeinflussung des Hormonhaushaltes mit chemischen Mitteln
  • nur bei regelmäßiger Einnahme wirksam
  • bietet keinen Schutz vor Geschlechtskrankheiten und ansteckenden Krankheiten wie zB. HIV
  • Risiko für Thrombosen, Embolien, Brustkrebs erhöht
  • Stimmungsschwankungen, Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen oder Depressionen
  • bei Einnahme von Penicillin oder Durchfall evtl. unwirksam
  • hat Nebenwirkungen
  • führt in Kombination mit Rauchen zur Verengung der Blutgefäße
  • Verringerung der Libido
  • Wassereinlagerung, Gewichtszunahme
  • Spannungsgefühl in den Brüsten

Absetzen der Pille

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Über welchen Zeitraum kann ich sie einnehmen? Es gibt kein Maximalalter für diese Methode der Verhütung. Abgesetzt werden muss sie, wenn die Frau schwanger ist, sie auf eine andere Methode wechseln möchte oder einfach zu ihrem natürlichen Zyklus zurückkehren will. Für Raucher wird empfohlen die Pille nicht länger als bis zum 35. Lebensjahr einzunehmen. Das Risiko für Raucher ist zu groß.

Ist der Blister leer, kann die Pille abgesetzt werden. Nach wenigen Tagen verschwinden die Hormone aus dem Körper, ab da ist eine Schwangerschaft möglich. Trotz mehrjähriger Einnahme ist die Fruchtbarkeit nicht beeinträchtigt. Kommt die Blutung ohne Pille gar nicht oder nur unregelmäßig sprechen Sie mit ihrem Arzt.

Hormonfreie Alternativen

Immer mehr Frauen wollen ihren Körper nicht mit künstlichen Hormonen belasten und greifen daher zu Alternativen. Hier besteht die Möglichkeit in Einklang mit der natürlichen Weiblichkeit zu stehen. Viele Frauen können aus medizinischen Gründen nicht auf die Pille zurückgreifen. Unten stehend einige Varianten zur hormonfreien Verhütung.

Diaphragma

Es besteht aus Silikon und schützt, indem es die Spermien von der Gebärmutter abhält. Es wird vor dem Geschlechtsverkehr von der Frau händisch in die Vagina eingesetzt. Nach dem Einsetzten darf es nicht mehr spürbar sein, dann ist es die richtige Größe. Diaphragmas bestehen aus einem runden oder ovalen Ring. Dieser ist mit einer dünnen Silikonhaut bespannt und lässt sich leicht zusammendrücken. Eine fachkundige Anpassung des Diaphragmas ist unumgänglich, da es bei sexueller Erregung zu einer Weitung der Scheide kommt. Bei schlechtem Sitz können also Spermien vorbei, außerdem besteht die Gefahr des Verrutschens. Das Diaphragma muss den Muttermund komplett bedecken. Das Anbringen erfordert etwas Übung. Nach spätestens 24 Stunden muss es wieder entfernt werden. Die Haltbarkeit begrenzt sich auf zwei Jahre. Nach einer Geburt sollte der Sitz des Diaphragmas überprüft werden. Hierzu empfiehlt sich eine Beratung durch den Facharzt.

Kondome

Gummis gibt es nicht nur für Männer. Die Funktionsweise ist einfach, die Samen landen im Kondom dadurch wird eine Befruchtung verhindert. Der Gummi schützt vor allem vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie HIV, Chlamydien oder Hepatitis. Bezüglich Männer-Kondom muss nicht viel erklärt werden, einfach darüber stülpen und loslegen. Beim Frauenkondom ist es komplizierter. Die Frau muss das Kondom in die Scheide einführen, glatt und nicht verdreht. Den Sitz kontrolliert sie mit der Hand. Der offene Ring muss auf den großen Schamlippen liegen. Das Kondom kann nur einmal verwendet werden. Eine präzise Anleitung befindet sich im Beipackzettel. Die Kosten gegenüber einem Kondom für Männer sind verhältnismäßig hoch.

Verhütungscomputer

Er ermittelt die fruchtbaren Tage und somit wann verhütet werden muss. Es gibt mehrere Arten dies zu messen. Sympthothermale Computer erfassen die niedrigste Temperatur des Körpers als auch andere Merkmale der Fruchtbarkeit. Die Daten werden ausgewertet und fortlaufend gespeichert. Eine der zuverlässigsten Methoden. Aber Vorsicht: Nicht alle Geräte sind auch wirklich für die Verhütung geeignet, wie die Kaufwarnungen dieses Verhütungscomputer-Tests zeigen.

Eine reduzierte Form ist der Temperaturcomputer. Zum Eisprung hin steigt die Körpertemperatur, dies wird erfasst. Hormoncomputer hingegen ermitteln mittels Urinprobe den Zeitpunkt des Eisprungs. Diese Methode kann genauso händisch mittels Thermometer (digital mit zwei Nachkommastellen) ausgeführt werden.

Kalendermethode

Aufgrund vorhandener Zykluslängen wird ein Menstruationskalender geführt.
Durch Stress, Krankheit und andere Umstände verschieben sich Zyklen sehr unregelmäßig. Diese Methode funktioniert daher nur bei wenigen Frauen und ist sehr unsicher.

Kupferspirale & Kette

Kupferionen hemmen die Beweglichkeit der Spermien und verhindern durch die Fremdkörperreaktion ein Einnisten der Eizelle. Die Verhütung ist sofort aktiv und wirkt sogar noch bis zu fünf Tagen rückwirkend. Im Gegensatz zur Spirale ist die Kupferkette frei beweglich. Kupferketten werden allgemein besser vertragen, vor allem von jüngeren Frauen. Beide werden ausschließlich vom Facharzt eingesetzt.

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